Henstedt-Ulzburger Nachrichten

Hundewald seit einer Woche wegen Giftködern gesperrt! Und nu? Polizei: Wir werden den Platz nicht nach Giftködern absuchen… Quickborn, Henstedt-Ulzburg und der Revierförster: Wir auch nicht!

Seit einer Woche ist der Hundeplatz im Rantzauer Forst gesperrt. Ob dort tatsächlich Giftköder liegen, hat noch niemand geprüft.

Das Zuständigkeitsdurcheinander um den gesperrten Hundesauslauf an der Henstedt-Ulzburger Ortsgrenze dauert an. Eine Woche nach der Sperrung der Auslauffläche fühlt sich weiterhin niemand für den Hundewald zuständig. Die Polizei hatte den Platz vergangene Woche abgeriegelt, nachdem eine Hundehaltern angezeigt hatte, dass ihr Hund im Hundeauslauf einen Giftköder gefressen habe.

Polizeisprecherin Sandra Mohr wiederholte am Donnerstag, dass es sich bei der Sperraktion vor sieben Tagen um eine reine Gefahrenabwehrmaßnahme gehandelt habe. „Wir werden den Platz definitiv nicht nach Giftködern absuchen“, sagte Mohr den HU-Nachrichten. Die Polizei ermittle allein wegen des Verstoßes gegen das Tierschutzgesetz. Für eine Suche nach Giftködern und eine eventuelle Freigabe des Platzes sei nunmehr das Forstamt zuständig.

Zunächst hatte die Polizei die Verantwortung für den Hundeauslauf beim Quickborner Ordnungsamt verortet. Das hat sich geändert: Die Stadt Quickborn sei der Meinung, dass es sich um eine private Forstfläche handele und deswegen der Förster zuständig sei, sagte Mohr.

Im Forsthaus Tangstedt, zuständig für den Pirschbezirk Meeschensee, sieht man das allerdings ganz anders: Förster Sebastian Bohne gestern am HU-Nachrichten-Telefon: „Ich kann doch nicht als Anstalt des öffentlichen Rechts der Landesforsten tätig werden und bestimmen, ob da Gift liegt oder nicht, da sind wir nicht der richtige Ansprechpartner.“ Bohne sieht vielmehr die Polizei in der Pflicht die Hundefreilauffläche abzusuchen, die habe den Hundewald schließlich gesperrt. „Und wenn die es nicht tun, dann muss es doch die Ordnungsbehörde machen“, sagt Forstmann Bohne.

Als die HU-Nachrichten gestern am späten Nachmittag im Quickborner Rathaus durchkingelten, wurde weder im Ordnungsamt noch im Dienstzimmer des Bürgermeisters der Hörer abgenommen. Zu Anfang der Woche hatte eine Rathausmitarbeiterin neben dem Forstamt auch die Gemeinde Henstedt-Ulzburg in der Verantwortung für die möglichen Giftköder im Hundeauslauf gesehen. Henstedt-Ulzburg habe den Tummelplatz seinerzeit schließlich gebaut, hieß es aus der Eulenstadt.

Tatsächlich ist der Auslauf einst errichtet worden, damit sich Hunde und Henstedt-Ulzburgs Waldkindergartenkinder im Rantzauer Forst nicht in die Quere kommen. Doch wie alle anderen fühlt sich auch Henstedt-Ulzburgs Bürgermeister nicht zuständig für den Hundewald an der Gemeindegrenze: Der Platz liege auf Quickborner Grund, deswegen sei die Nachbarstadt auch in der Verantwortung, sagte Stefan Bauer den HU-Nachrichten.

Seit einer Woche köcheln möglicherweise Giftköder an Henstedt-Ulzburgs Gemeindegrenze bei Sommerhitze vor sich hin, vielleicht rückt ja bald der ABC-ZUG der Feuerwehr an und macht dem Behördenirrsinn ein Ende.

Christian Meeder

25. Juli 2014