Henstedt-Ulzburger Nachrichten

Hortwut auf der Hamburger Straße – Bauer will Eltern härter überprüfen, ob sie wirklich arbeiten

Demonstrationszug auf der Hamburger Straße

Der Protest wird lauter. Am Vormittag haben Eltern und Kinder mit Trillerpfeifen, Protestplakaten und Parolen gegen fehlende Hortplätze demonstriert, legten dabei den Verkehr auf der Hamburger Straße lahm. In einem Hort werden Kinder von berufstätigen Eltern nach Schulschluss betreut.

Eltern und Kinder marschierten, begleitet von Polizeibeamten, etwa einen Kilometer von der Grundschule Schulstraße bis vor das Rathaus, riefen dabei den Slogan: Hortplätze für jedes Kind!“

Auf hochgehaltenen Plakaten waren Sätze wie Kein Hort = Existenz fort“ oder Familienfreundlich? Was fürn Flop, Wer hier wohnt, bald ohne Job“, zu lesen. Am Rathaus angekommen, übergaben Eltern dem Bürgermeister eine Mappe mit Ideen für eine bessere Hortversorgung. Bauer bedankte sich dafür und kündigte an, die Vorschläge mit in den am Donnerstag erstmals tagenden Kita-Betriebsausschuss nehmen zu wollen.

Gleichzeitig kündigte Bauer erste konkrete Maßnahmen für mehr freie Hortplätze an: Eltern, die ihr Kind zum Hort anmelden, sollen demnach künftig härter überprüft werden, ob sie auch wirklich arbeiten. Bauer: Wenn das nicht der Fall ist, werden die Kinder abgemeldet.“ Der Rathausschef stellte ebenfalls eine Änderung der gemeindlichen Kita-Satzung in Aussicht, um mehr Kindergärtnerinnen nach Henstedt-Ulzburg zu locken: Erzieherinnen sollen, so die Idee, eine Garantie für einen Kita-Platz für ihre eigenen Kinder bekommen.

Auch ein Paradigmenwechsel deutet sich möglicherweise an: Bauer sagte, dass es wichtig sei, dass insbesondere die Erstklässler einen Hortplatz bekommen. Bisher waren die Verlautbarungen umgekehrt gewesen.

Noch bleiben Fragen offen, am Donnerstag tagt nun erstmals der Ausschuss für den Kita-Eigenbetrieb. Die Sitzung ist öffentlich, beginnt um 18.30 Uhr im Rathaus.

Ganz interessant übrigens: Die ersten Hortplätze in Henstedt-Ulzburg wurden 1993 eingerichtet. Auf die Hort-Idee sind die damaligen Ortsentscheider allerdings nicht von alleine gekommen. Eine Elterninitiative hatte zuvor ordentlich Druck gemacht.

cm

28. Januar 2019