Henstedt-Ulzburger Nachrichten

Hochrisiko-Projekt Gegenverdichtung an der Kreuzung Hamburger Straße/Maurepasstraße

Die Zufahrt an der Stelle besteht laut Eigentümer seit 100 Jahren. Abbiegeverkehr gibt es derzeit dort allerdings kaum,  hinter den Tannen steht nur ein Einfamilienhaus.

Die geplante Konterverdichtung an der Hamburger Straße gegenüber der Raiffeisenbank wird zum Hochrisiko-Projekt. Eine mögliche Zufahrt zum dort geforderten Dreistockgebäude könnte den Verkehrsfluss an der Kreuzung Hamburger Straße/Maurepasstraße weiter erschweren. Die Henstedt-Ulzburger Nachrichten hatten im Sommer vergangenen Jahres über die Idee berichtet, an der Stelle eine dreigeschossige Bebauung vorzuschreiben. Ortsplaner Volker Duda im Juni: „Dort muss dreigeschossig gebaut werden, um ein Gegengewicht zur Volksbank herzustellen.“

Bei den jüngsten Beratungen zur Bebauungsplan-Änderung an der Ecke lehnten es die Ortspolitiker zwar ab, eine Zufahrt von der Hamburger Straße  zum geforderten Dreistockbau zuzulassen. Ausschussmitglied Wilfried Mohr warnte etwa vor störendem Abbiegeverkehr: „Dort könnten 40 bis 50 Wohnungen entstehen“, so der CDU-Politiker. Nach Auffassung von Ortsplaner Volker Duda könnte sich der Eigentümer vor Gericht allerdings eine Zufahrt auf Henstedt-Ulzburgs Hauptverkehrsachse erstreiten. Es handele sich um ein „gefangenes Grundstück“, so der Ortsplaner. Im Klartext: Das Grundstück hat keinen anderen Straßenanschluss. Duda verwies darauf, dass die Gemeinde in einem ähnlichen Fall vor Gericht verloren habe.

Auf die Idee, bei der Sachlage dann lieber kein mehrstöckiges Gebäude an der Stelle vorzuschreiben, kam Duda allerdings nicht. Er forderte einfach die Zufahrt zur Hamburger Straße zu ermöglichen.

Noch haben die Ortsentscheider etwas Zeit über die Konsequenzen ihrer Bebauungsplan-Ideen nachzudenken. Die Pläne werden ein weiteres Mal öffentlich ausgelegt, jedermann kann erneut Verbesserungsvorschläge einreichen. Gut möglich also, dass doch noch entschieden wird, von der Gegenverdichtungsvorschrift abzusehen – bis die Anbindung des Grundstücks geklärt ist. Um eine Anbindung des Grundstücks etwa über die Maurepasstraße zu erreichen, müsste eine Einigung mit dem Eigentümer des Nachbargrundstücks erzielt werden.

cm
13. Februar 2017