Henstedt-Ulzburg erfährt offenbar kaum Unterstützung beim Kampf gegen die Ost-West-Starkstromleitung von anderen Städten und Gemeinden. Er habe ernüchterne Rückmeldungen erhalten, erklärte Bürgermeister Bauer am Montagabend im Rathaus. Andere betroffene Kommunen wollten sich nicht an der Finanzierung eines Gegengutachtens beteiligen, so der Verwaltungschef. Dazu muss man wissen: Politik und Verwaltung hatten in einer im Mai verabschiedeten Resolution angekündigt, mittels Gutachten die Erforderlichkeit des Trassenbaus prüfen zu wollen.
Fehlender Beistand also von anderswo, aber auch der eigene angekündigte gut sichtbare Protest ist noch nicht auf Touren gekommen. Am Abend rückt eine mehrköpfige Tennet-Mannschaft im Bürgerhaus an, einen Empfang mit Protestplakaten auf den Straßen und Plätzen der Großgemeinde gibt es indes nicht. Der Poststreik sei schuld, hieß es heute dazu aus der Politik, die Plakate seien noch unterwegs.
Neben Mitarbeitern des hollandischen Stromnetzbetreibers ist auch Ingrid Nestle, Staatssekretärin im Landesumweltministerium, bei der heutigen Einwohnerversammlung dabei. Die Grünen-Politikern hatte sich zuletzt ein Bild vom Henstedt-Ulzburger Waldkindergarten gemacht. Die Kita-Einrichtung gilt als hauptbetroffen von der neuen Trasse. Beginn der Einwohnerversammlung im Bürgerhaus ist um 18.30 Uhr.
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30. Juni 2015