Henstedt-Ulzburger Nachrichten

Henstedter Wiese soll Bauland werden

Das Nadelöhr zum geplanten Baugebiet. Foto: Klüver

Die Wohnbebauung soll in Henstedt abermals ins Grünland vorrücken. Mit breiter Mehrheit hat der gemeindliche Bauausschuss in seiner jüngsten Sitzung beschlossen, eine Wiese am Wohldweg in Bauland umzuwandeln und einen Bebauungsplan aufzustellen. Als einzige Fraktion stimmte die WHU mit nein. Die HU-Nachrichten hatten im September über den Fall berichtet: „Neues Konzept – Innenverdichtung jetzt auch außerhalb“, lautete vor sechs Monaten die Schlagzeile, weil Ortsplaner Volker Duda betont hatte, dass die Fläche in der Innenentwicklungspotenzialanalyse aufgeführt sei.

Tatsächlich liegt die Fläche aber im Außenbereich – nicht nur beim Blick auf die Karte, sondern ganz konkret auch im baurechtlichen Sinne. Die geplanten Häuser würden “außerhalb des Bebauungszusammenhangs“ liegen, teilte die Segeberger Baubehörde den HU-Nachrichten mit. Wenn die Gemeinde die Wiese zu Bauland machen möchte, gehe das nicht ohne Bebauungsplan. Und genau den will die Gemeinde jetzt aufstellen.

Holger Möckelmann vom Nabu hat dafür kein Verständnis: „Das Plangebiet besteht aus einer über 100 Jahre alten Dauergrünlandfläche, auf der sich seit Bestehen eine Vielzahl von Käfern und Insekten angesiedelt haben. Im Interesse einer intakten Natur und der Tatsache, dass die Gemeinde seit 2017 Mitglied im Bündnis ‚Kommunen für biologische Vielfalt‘ ist, wäre es angebracht, diese Dauergrünlandfläche als Biotop zu erhalten.“

Sechs Gebäude möchte der Eigentümer auf die Wiese setzen, unklar ist noch die Erschließung des Wohngebiets. Die im Bild zu sehende angedachte Zufahrt könnte zu schmal sein,  wenn der Baum dort – wie von den Kommunalpolitikern gewünscht –  stehenbleiben soll.

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26. März 2019