Welch ein herrlicher Anblick, mag sich so mancher Spaziergänger heute morgen im Rantzauer Forst gedacht haben: Der erste Schnee des Winters sorgte für ein malerisches Landschaftsbild.
Am Tag zuvor ging es im Wald allerdings weit weniger beschaulich zu: Ein Stosstrupp vom Henstedt-Ulzburger Baubetriebshof hatte sich ans Werk gemacht, um mit Räumfahrzeug und Laubbläsern den Waldweg zum Waldkinderkarten von Laub zu befreien.
Die Ordnungsliebe der Saubermänner wird allerdings offenbar nicht von jedermann geschätzt: Als die Henstedt-Ulzburger Nachrichten Baubetriebsmitarbeiter Rolf Bödike ansprechen, atmet der erst einmal tief durch: „Henstedt-Ulzburger Nachrichten? Puh, und ich dachte schon, Sie wollten sich beschweren. Beschwerden muss ich mir laufend anhören.“ Und dann erklärt der Mann rasch den Sinn der Reinigungsaktion: „Stellen Sie sich vor, wir lassen das alles liegen, dann würde sich das aufstapeln und nach einiger Zeit wäre kein Durchkommen mehr.“
Da kann man wohl nur von Glück sagen, dass der Wald ansonsten hauptsächlich aus Nadelbäumen besteht. Die können schließlich keine Blätter im Herbst abwerfen und damit Wege blockieren.
Aber, wie war das damals noch mal, vor gefühlten 100 Jahren, im Biologieunterricht? War da nicht auch von natürlicher Kompostierung die Rede? – Kann ja nicht! Sonst würden die Männer vom Baubetriebshof ja nicht so etwas tun, wo doch sicherlich weit wichtigere Aufgaben in der Gemeinde zu erledigen sind. Wäre ja völlig unsinnig und überflüssig ihre Arbeit…
Christian Meeder
10.12.2011