Henstedt-Ulzburger Nachrichten

Park+Ride-Platz Meeschensee soll erweitert werden

Wenn es nach den Vorstellungen von Bürgermeister Torsten Thormählen geht, soll schon im nächsten Jahr mit dem Bau eines neuen Park+Ride-Platzes mit 30 Stellplätzen am AKN-Bahnhof Meeschensee begonnen werden! Das erklärte der Verwaltungschef gegenüber den Henstedt-Ulzburger Nachrichten. Er hatte das Thema am Rande der jüngsten Sitzung des Umwelt- und Planungsausschusses kurz angeschnitten.

Die Henstedt-Ulzburger Nachrichten gingen der Sache nach und erfuhren Erfreuliches für Pendler: Zur Finanzierung des Projekts sind im Gemeindehaushalt für das kommende Jahr 220.000 Euro vorgesehen, die auch sämtliche durch die angespannte Haushaltslage bedingten Streichungen überlebt haben. Geld aber ist nicht alles bei der Verwirklichung dieses Vorhabens.

Der AKN-Bahnhof Meeschensee liegt nämlich auf Norderstedter Gebiet, sodass die Gemeinde dort allein nichts ausrichten kann. Bürgermeister Thormählen schaltete also auf dem „kurzen Dienstweg“ seinen ehemaligen Norderstedter Stadtratskollegen Thomas Bosse ein. Der sicherte Thormählen zu, die notwendigen Verkaufsverhandlungen mit dem Landwirt zu führen, dem die für den Park+Ride-Platz erforderlichen Flächen an der Bahnstation gehören.

Bosse wollte sich mit dem Hinweis auf die laufenden Gespräche gegenüber den Henstedt-Ulzburger Nachrichten zu dem Thema nicht näher äußern. Nur so viel: Die Verhandlungen seien auf einem guten Weg und würden wohl bald abgeschlossen. Im übrigen will Bosse erst „seinen“ Planungsausschuss unterrichten, bevor er mit dem Thema in die Öffentlichkeit geht.

Nach den Vorstellungen von Bürgermeister Thormählen sollte das Projekt gemeinsam von den Städten Norderstedt und Quickborn sowie von der Gemeinde verwirklicht werden, wobei Henstedt-Ulzburg die Vorreiterrolle übernimmt und auch den Antrag auf Förderung nach dem Gemeinde-Verkehrsfinanzierungsgesetz stellt. Danach könnten der Kommune bis zu 70 Prozent der Kosten erstattet werden. Die meisten Pendler am Bahnhof Meeschensee kommen zweifellos aus dem Henstedt-Ulzburger Ortsteil Rhen, aber auch Fahrgäste aus dem Norderstedter Norden und aus Quickborn-Heide sind darunter. Daher das Gemeinschaftsprojekt.

Die Henstedt-Ulzburger SPD begrüßt das Vorhaben ausdrücklich. Ihr Fraktionschef Horst Ostwald, zugleich Vorsitzender des Umwelt- und Planungsausschusses, zu den Henstedt-Ulzburger Nachrichten: „Uns ist sehr daran gelegen. Ich habe das Thema auch schon mit meinen Kollegen in Norderstedt und Quickborn erörtert.“

Der bestehende Parkplatz am Bahnhof Meeschensee ist längst viel zu klein geworden. Ständig parken AKN-Fahrgäste ihre Wagen im angrenzenden Wald und auf dem Parkplatz einer benachbarten Gaststätte. „Die unbefriedigende Situation ist schon länger bekannt“, sagt Thormählen, der schon bald nach seinem Amtsantritt nach Möglichkeiten zur Abhilfe gesucht hat. Nachdem er im Sommer noch einmal im Umwelt- und Planungsausschuss darauf angesprochen worden war, streckte er die Fühler in Richtung seines früheren Tätigkeitsfeldes Norderstedt aus.

Mit ein Grund dafür, dass der Bahnhof Meeschensee bei Pendlern so beliebt ist: Er bildet eine Tarif-Zonengrenze. So kostet beispielsweise die Fahrt vom Hamburger Hauptbahnhof bis Ulzburg-Süd 4,65 Euro, während sie von der Hamburger Innenstadt bis Meeschensee nur 2,80 Euro kostet. Es würde sich für Reisende aus Hamburg sogar lohnen, auf dem Bahnhof Meeschensee nachzulösen: Bis dort würde man 2,80 Euro zu entrichten haben. Von dort bis Ulzburg-Süd zahlt man dann noch einmal 1,80 Euro und hat fünf Cent gespart. Verstehen muss man das nicht!

Jörg Schlömann

12. Dezember 2011

Die Alternative: Verschiebt die Tarifzonengrenze nach Norden!