Henstedt-Ulzburger Nachrichten

Hartnäckige Maskenmuffel unter den Ortsentscheidern

Viele trugen gestern die Maske, einige hartnäckig keine

Was in der Grundschule klappt, muss nicht zwangsläufig auch im Gemeindeparlament funktionieren. Während Henstedt-Ulzburgs Schüler und Lehrer die Masken während der gesamten Unterrichtszeit selbst beim Sprechen nicht abnehmen dürfen und auch in den Pausen aufbehalten müssen, weigerten sich gestern mehrere Abgeordnete während der Gemeindevertreter-Sitzung im Bürgerhaus einen Mund- und Nasen Schutz anzulegen, atmeten stattdessen ihre Aerosole ungefiltert in den Saal.

Das blieb auch so, als Verena Grützbach (WHU) ihre Politkollegen eindringlich aufforderte, die Masken aufzusetzen, die jeder dabeihatte. Nahezu in jeder Fraktion gab es auch danach noch mindestens einen Maskenmuffel. Wenn die HU-Nachrichten niemanden übersehen haben, verhielt sich nur die SPD-Fraktion komplett vorbildlich.

Bürgervorsteher Henry Danielski und Bürgermeisterin Ulrike Schmidt verzichteten gestern aufs Maskentragen

Prominenteste Maskenmuffel gestern: Bürgermeisterin Ulrike Schmidt und Bürgervorsteher Henry Danielski. Beide trugen während der gesamten dreistündigen Sitzung keine Maske am Sitzplatz. Grützbach: „Ich finde der Bürgervorsteher als Leiter dieser Versammlung hätte die Leute ausdrücklich auffordern müssen, eine Maske aufzusetzen – auch und insbesondere aufgrund der verschärften Corona-Situation, die wir gerade wieder kriegen.“ Stattdessen reagierte Danielski in der Sitzung auf Grützbachs Forderung mit dem Hinweis, die Gemeindevertreter könnten Grützbachs Wunsch, eine Maske aufzusetzen, nachkommen oder auch nicht – und ließ sein Gesicht selber unbedeckt.

Henstedt-Ulzburgs Spitzen von Gemeindeverwaltung und Politik kommen ihrer Vorbildfunktion nicht nach – und das ausgerechnet zu einem Zeitpunkt, bei dem der Inzidenzwert im Kreis mit derzeit 96,7 nur noch ganz knapp unter dem kritischen Wert von 100 liegt und ein neuer scharfer Lockdown droht. Sabrina Müller, Sprecherin der Segeberger Kreisverwaltung am Nachmittag in einer Erklärung: „Mit Blick auf das Überschreiten der 100er-Inzidenz im Kreis finden bereits Abstimmungen mit dem Land statt. Aktuell analysieren wir gemeinsam die Lage. Ob und wann Verschärfungen kommen werden und wenn ja, welche, steht derzeit noch nicht fest. Wir informieren die Öffentlichkeit, sobald konkrete Maßnahmen festgelegt sein sollten.“

Christian Meeder

17. März 2021