Die Drittliga-Handballer des SV Henstedt-Ulzburg haben den Saisonauftakt verpatzt. Beim HSV Insel Usedom unterlag das Team von Trainer Tobias Skerka trotz einer deutlichen 21:15-Führung nach 42. Minuten vor knapp 500 teilweise frenetischen Zuschauern mit 25:26 (15:11). Das Siegtor der zum Schluss wie entfesselt aufspielenden Gastgeber fiel zehn Sekunden vor dem Ende per Gegenstoß. „Wir haben diese Punkte dem Gegner auf dem Tablett serviert“, kommentierte Skerka unerklärliche Konzentrationsfehler in seinem Team. Der SVHU lag mit sechs Toren in Front als die Usedomer in zweifacher Unterzahl auf 17:21 verkürzten, weil sich die SVHU-Akteure drei leichtfertige Ballverluste erlaubten. „Anstatt einen Gegner, der schon am Boden liegt, endgültig zu besiegen, haben wir ihn reanimiert“, so Skerka, der Parallelen zur Pokalpleite gegen Rostock (30:31) am Vorsonntag nicht verhehlen wollte. Das Fehlen des verletzten Lars-Uwe Lang, die Blessuren der beiden Linkshänder Lasse Kohnagel und Till Krügel, die nur eingeschränkt einsatzfähig waren und manch unerklärlicher Pfiff der jungen Schiedsrichter, der wohl der hitzigen Atmosphäre in der Pommernhalle geschuldet ist, wollte Skerka nicht als Ausrede gelten lassen. „Wir haben dies Spiel ganz alleine verloren, nachdem wir es über 40 Minuten lang trotz einer eher durchschnittlichen Leistung im Griff hatten“.
Auf einer tristen, mehr als vierstündigen Rückfahrt von der polnischen Grenze, schwor sich das Team auf das erste Heimspiel ein. „Wir wollen unseren Fans zeigen, dass die beiden Spiele gegen Rostock und Usedom nicht unser wahres Gesicht wider spiegelt“, sagt Kreisläufer Jan Wrage, der in Usedom mächtig viel einstecken musste. Noch schlimmer traf es Spielmacher Rasmus Gersch, der sich nicht nur eine Bänderdehnung im rechten Sprunggelenk zuzog, sondern bei einem „Catcher-Angriff“ des Bulgaren Tudor Ruskov in letzter Sekunde noch eine dicke Beule und heftige Kopfschmerzen einhandelte. Die Unparteiischen bewerteten diese Aktion aber erst als nach der Schlusssire geschehen, trugen das „Umreißen“ und die darauf folgende „Rudel-Bildung“ aber im Spielbericht ein.
Die Möglichkeit sich zu rehabilitieren hat das Team im ersten Heimduell am kommenden Sonnabend (18 Uhr, Schulzentrum Maurepasstraße) gegen das Nachwuchsteam des SC Magdeburg II.
Die Tore des SV Henstedt-Ulzburg: Stephan Hampel (1.- 52. Minute), Markus Noel – Tim Völzke (5), Rasmus Gersch (5/4), Amen Gafsi (3), Jan Wrage (3), Lasse Kohnagel, Florian Bitterlich, Stefan Pries, Jens Thöneböhn (2), Till Krügel (1). Julian Lauenroth (n.e.)
Bericht von Joachim Jakstat, Teammanager der 1. Herren