Inmitten der eintönigen und schweißtreibenden Vorbereitungszeit auf die Rückrunde in der 2. Handball-Bundesliga freuten sich die Handballer des SV Henstedt-Ulzburg über zwei ganz besondere Trainingseinheiten, die eine Menge Abwechslung bereiteten. Am Donnerstag waren die SVHU-FROGS zu Gast beim HSV Hamburg, tags darauf absolvierte das Team ein Show-Training und ein Benefiz-Spiel beim MTV Himmelpforten.
Unter der Regie von Meistertrainer Martin Schwalb und seinem SVHU-Kollegen Tobias Skerka wurde zwei Stunden lang in der Volksbank-Arena mächtig geschwitzt. Die Akteure des Zweitliga-Aufsteigers konnten sich von den während der WM daheimgebliebenen Stars des Deutschen Meisters von 2011 – Jogi Bitter, Pascal Hens, Mimi Kraus, Stefan Schröder, Stefan Terzic oder Matti Flohr – ein paar Tricks abschauen und mussten anerkennend bemerken, dass der Ball in der DKB-Bundesliga noch ein wenig schneller durch die Reihen der Angreifer läuft, als es schon in der 2. Bundesliga der Fall ist. „Das hat Spaß gemacht und war eine willkommene Abwechslung. Das werden wir mit Sicherheit wiederholen“, zogen die beiden Coachs Martin Schwalb und Tobias Skerka zufrieden Bilanz. Angeregt hatte die Einheit HSV – Assistenz-Trainer Jens Häusler, der vor ein paar Jahren noch beim SVHU Regie auf der Trainerbank führte.
Fleißig Autogramme schreiben mussten beim Benefizspiel zu Gunsten der Deutschen Krebshilfe vor allem die verletzten Stefan Pries, Maik Makowka und Florian Bitterlich, doch auch alle anderen Akteure des SV Henstedt-Ulzburg mussten in Himmelpforten – da wo das Christkind wohnt – vorkommen wie Ehrengäste. Schon zum Empfang gab es in der Kabine des Zweitligisten einen prall gefüllten Obstkorb und auch sonst wurde den Gästen von den rührigen Veranstaltern jeder Wunsch von den Lippen abgelesen. Nach einem einstündigen Show-Training kam es vor knapp 400 begeisterten Zuschauern zum Duell zwischen dem Kreis-Oberligisten und den „FROGS“, die in der Rückrunde den Klassenerhalt in der 2. Liga perfekt machen wollen. Standesgemäß siegten die Profis gegen die Mannschaft von Trainer Ralf Schlewinski aus dem Alten Land mit 51:14 (23:6), doch da die Gastgeber nie aufsteckten und stets fair agierten, und die FROGS eine Menge Kabinettstückchen zeigten, kamen die Zuschauer voll auf ihre Kosten. Neben dem Erlös aus der Versteigerung des Freundschaftsspiels wird der MTV Himmelpforten rund 1000 Euro Eintrittsgelder an die Deutsche Krebshilfe überweisen.
Mindestens genauso wichtig war, dass die Veranstalter und beide Teams beinahe zeitgleich zum WM-Sieg der Deutschen gegen Frankreich eine erstklassige Werbung für den Handballsport boten. Den Gästen aus Schleswig-Holstein hat es in Himmelpforten so gut gefallen, dass sie im Sommer zur Vorbereitung wieder kommen wollen, dann möglichst wieder als Zweitligist. Mit „himmlischer Unterstützung“ sollte das Unternehmen Klassenerhalt im Juni ja wohl erfolgreich abgeschlossen werden.
Joachim Jakstat
21.01.2013