Henstedt-Ulzburger Nachrichten

Gut unterrichtete Kreise – aus dem CCU soll das REWE-Center werden

Von H-UN/ZG, 1. April 2019

Spekulationen um die Zukunft des schwächelnden CCUs wurden bereits seit geraumer Zeit gehegt. Dauerhafte Leerstände im Ober- und Erdgeschoss, sowie Betreiberwechsel und nicht zuletzt die Aufgabe des Bäckereifilialisten Allwörden heizten diese zusätzlich an. Verheißungsvolle Ankündigungen des Center-Managements zu Neuvermietungen verpufften im Nichts und taten ihr Übriges dazu. Einziger Lichtblick für das CCU scheint Ankermieter Kaufland zu sein, der als Kundenmagnet fungiert.

Doch auch die Tage Kauflands im Ulzburger City Center scheinen gezählt zu sein: Denn im Hintergrund wird an einem ganz großen Rad gedreht. So steht offenbar die Muttergesellschaft von Kaufland, die Schwarz-Gruppe, kurz davor, 100 ‚real-Märkte‘ von der Metro-Gruppe zu erwerben. Ganz heißer Kandidat dabei ist die Henstedt-Ulzburger real-Niederlassung. Allein schon aus kartellrechtlicher Sicht wäre dann die Schließung der Kaufland-Filiale im CCU und ein Umzug in den umsatzstarken Gewerbepark unumgänglich.

Der Betreibergesellschaft des CCU, der in Irland ansässigen Unternehmensgruppe Greenman, müsste damit auf seinen ultimativen Publikumsmagneten verzichten. Ein gänzlicher Niedergang des City Centers wäre somit vorprogrammiert. Der Standort wäre für Greenman nicht mehr wirtschaftlich tragbar und ein Verkauf des zentral gelegenen Einkaufcenters stünde auf dem Plan.

Wie nun aber aus gut unterrichteten Kreisen bekannt wurde, steht bereits mit der REWE-Gruppe ein ganz heißer Kandidat zum Kauf des CCUs in den Startlöchern. Erste Gespräche mit Greenman seien bereits gelaufen und von beiden Seiten als sehr positiv bewertet worden.

Auch die Neuplanung des zukünftigen REWE-Centers ist bereits in vollem Gange: so soll der REWE-Markt in der Ulzburger Schulstraße zunächst in die freiwerdenden Räumlichkeiten von Kaufland einziehen. Einige Leerstände könnten zunächst der aus allen Nähten platzenden, in der Norderstedter Oststraße befindlichen REWE-Verwaltung bis zur Fertigstellung des neuen Verwaltungsgebäudes im Ulzburger Gewerbegebiet zur Verfügung gestellt. Weitere Flächen sollen für regelmäßige Restesonderverkäufe aus dem Nonfood-Bereich genutzt.

Ferner sollen in dem neuen REWE-Center auch Baumarktartikel angeboten werden. Da die toom-Baumarktgruppe ebenfalls zum REWE-Konzern gehört, will man das örtliche Sortiment auf zwei Standorte aufteilen. So soll der Standort im Gewerbepark zukünftig alles rund um Handwerk und Garten bieten, während Deko, Inneneinrichtung, Renovierung und Haushalt ins Ulzburger Centrum verlagert werden. Dabei wartet man allerdings auf den Auszug von C&A, um die Räumlichkeiten dann entsprechend zu nutzen.

Das Karussell hört an dieser Stelle jedoch nicht auf, sich zu drehen: denn auch für die Innenverdichtung fällt bei dieser Geschichte ein Happen ab:

Die EDEKA-Gruppe befürchtet durch das REWE-Center für ihren nur 200 Meter entfernten Markt an der Hamburger Straße erhebliche Umsatzeinbrüche. Erwies sich Kaufland am Standort als schwacher Wettbewerber, dürfte REWE ein ganz anderes Kaliber sein. So ist zwar noch unter vorgehaltener Hand, aber als durchaus realistisch zu betrachten, dass EDEKA seinen jetzigen Standort in Ulzburg aufgeben, und die freiwerdenden Räumlichkeiten von REWE in der Schulstraße beziehen wird. Auf dem dann ehemaligen EDEKA-Standort gegenüber dem Rathaus wäre somit der Weg für innenverdichtenden Geschosswohnungsbau ohne nennenswerte Widerstände frei.

zg

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