Henstedt-Ulzburger Nachrichten

Grippe – Neujahrsempfang im Rathaus ohne Bürgermeister

Bürgervorsteher Dr. Dietmar Kahle und Elisabeth von Bressensdorf schüttelten auf dem Neujahrsempfang fleissig Hände

Schweren Herzens zog es Bürgermeister Stefan Bauer vor, aufgrund einer Grippeerkrankung dem jährlichen Neujahrsempfang im Henstedt-Ulzburger Rathaus fern zu bleiben. Somit nahm Stellvertreterin Elisabeth von Bressensdorf seinen Platz ein. Gemeinsam mit Bürgervorsteher  Dietmar Kahle begrüßte sie am Sonntag vor dem Ratssaal Henstedt-Ulzburgs Bürgerinnen und Bürger.

Vor einem voll besetzten Ratssaal resümierten von Bressensdorf und Kahle in ihren Neujahrsansprachen zunächst das vergangene Jahr in seinen für die Gemeinde bewegenden Themen. Besonders die von den Bürgern durchgesetzte Kita-Ausgliederung in einen Eigenbetrieb und auch den nach wie vor schwelenden Dauerzankapfel einer Rewe-Logistikzentrum-Ansiedlung im Industriegebiet fokussierten die beiden in ihren Reden.

Allgemein umschrieb Bürgervorsteher Dietmar Kahle das politische Jahr 2017 als zäh, da er sich in vielen Themen ein schnelleres Vorankommen gewünscht hätte. Zugleich räumte er ein, dass besonders die ehrenamtlich tätigen Politikerinnen und Politiker in Anbetracht der Vielzahl an Themen und Aufgaben offensichtlich kräftig zu rudern hatten. So seien schnelle Entscheidungen nicht immer möglich gewesen.

Den Grundstein dafür, dass es in 2018 anders sein könnte, ist jedoch schon gelegt. So hob Elisabeth von Bressensdorf hervor, dass der Haushalt für das anstehende Jahr seit langem erstmals wieder termingerecht im Dezember verabschiedet werden konnte. Im Ausblick auf 2018 stellte Kahle allerdings ein nicht weniger schwieriges Jahr in Aussicht. Stehen schließlich Themen an, die in ihren Vorzeichen bereits ihre Schatten warfen.

So wird z.B. das nächste Kapitel der Mammutansiedlung von Rewe aufgeschlagen, in dem Verhandlungen mit dem Kölner Einzelhandelskonzern anstehen. Auch werden weitere Planungen der SOKA-Bau erwartet, die die Politik kritisch und konstruktiv begleiten wird. Die SOKA will im Herzen Ulzburgs auf etwa 30 Hektar gut 100 Reihenhäuser durch Mehrfamilienhäuser ersetzen. Nicht zu vergessen auch der sensible Ausbau der Wilstedter Straße, an der sich obendrein das Krankenhaus der insolventen Paracelsus-Gruppe befindet. Und schließlich das komplexe „Mutterthema“ IGEK, dass als zukunftsweisender Entwicklungsplan Henstedt-Ulzburgs dienen soll.

Im weiteren Rahmprogramm des Neujahrsempfangs brachten die Henstedt-Ulzburger Sternensinger ihren Segen über der Ratssaaltür an und sammelten einen Rekordbetrag von EUR 1117,28 EURO für einen guten Zweck. Auch Henstedt-Ulzburgs Bluesrocker „Ver Speelt“ sorgten mit plattdeutschen Liedern für gute Stimmung im Ratssaal.

Ehrungen gab es für die Bürgerpreisträgerin Heike Benkmann und die durch RTL als Heldin des Nordens ausgezeichnete Sandy Leberecht. Leberecht engagiert sich im Ort ehrenamtlich für die DKMS. Sie sammelt unermüdlich Gelder, um an Leukämie erkrankte Menschen zu unterstützen.

 

von links: Elisabeth von Bressensdorf, Bürgerpreisträgerin Heike Benkmann, Dr. Dietmar Kahle, „Heldin des Nordens“ Sandy Leberecht

Für ein verspätetes Weihnachtsgeschenk sorgte WZV-Verbandsvorsteher Jens Kretschmer. Per Sackkarre transportierte er drei Kartons gelber Säcke ins Rathaus, die er an Besucher verteilte.

Gernot Willsch

8. Januar 2018