Warme Worte für ein Verwaltungshaus, das in der Vergangenheit häufiger in der Kritik stand. Kurt Göttsch hat die von Bürgermeister Bauer geführte Gemeindeverwaltung gelobt. „Wir haben eine hervorragende Verwaltung“, sagte der Grünen-Fraktionschef am Wochenende den HU-Nachrichten. Und mit Blick auf den scheidenden Bürgermeister, der seinen kampflosen Abgang aus dem Amt mit einem gestörten Verhältnis zwischen der Verwaltung und der Ortspolitik begründet hatte: „In dem Punkt hat Bauer Recht, da ist eine Menge im Argen. Es gibt diverse Hinweise, dass die Politik mit der Verwaltung negativ umgesprungen ist.“
Die Henstedt-Ulzburger Nachrichten hatten bei Göttsch eigentlich durchgeklingelt, um ihm ein paar Worte zum Bürgermeistervierkampf zu entlocken. Wer wird gewinnen und vor allen Dingen wer soll gewinnen? Doch Göttsch wollte weder eine Wahlprognose, noch eine Wahlempfehlung abgeben. Die Bürgermeisterwahl sei eine Bürgerentscheidung, die solle nicht durch Parteien-Aussagen beeinflusst werden, so der Kommunalpolitiker. Göttsch im O-Ton: „Wir werden keine Diskussion führen, welcher Kandidat zu wählen ist, wir überlassen den Bürgern die Entscheidung. Und wir hoffen, dass alle zur Wahl gehen und dass alle die Kandidaten sehr ordentlich prüfen.“
Etwas mehr bekommen die HU-Nachrichten zum Bürgermeistervierkampf von Göttsch aber dann doch noch: Eine entscheidende Frage für die Grünen sei, wie der neue Bürgermeister die Zusammenarbeit zwischen Verwaltung und Politik verbessern kann. Deswegen komme es beim neuen Verwaltungschef nicht so sehr auf die Fachkompetenz an. Göttsch: „Fachliche Kompetenz in der Verwaltung ist gegeben, es kommt mehr auf die Kompetenz in Konfliktmanagement an – Kompetenzen der Kommunikation, der Zusammenarbeit, Aufeinander zugehen.“
Konfliktmanagement – war da nicht was? Aber ja, da war was: „SPD: Konfliktmanagerin Ulrike Schmidt soll Henstedt-Ulzburgs Bürgermeisterin werden“, hieß es im Oktober bei den Henstedt-Ulzburger Nachrichten. Bekannt ist, dass Schmidt Konfliktmanagement im englischen Bradford studiert hat und zuletzt mithalf im Rahmen eines OSZE-Mandats kommunale Verwaltungen in einer konfliktträchtigen Region aufzubauen – in Ex-Jugoslawien nämlich. Ist der Hinweis also eine Empfehlung für Ulrike Schmidt? Naja, wer will, findet in Sachen Konfliktmanagement auch etwas beim CDU/FDP/BFB-Gegenkandidaten. Im Rahmen seiner polizeilichen Tätigkeit sei er „beruflich im Konfliktmanagement, also dem Suchen lösungsorientierter Ansätze in schwierigen Lagen, ausgebildet und qualifiziert worden“, heißt es auf der Homepage von Holger Diehr.
cm
30. Januar 2020