Aufbruch nach Westerwohld. Die Rathausführung um Bürgermeister Stefan Bauer sichert sich offenbar Ackerflächen zwischen Heideweg und Westerwohlder Straße, um daraus später Gewerbeflächen machen zu können. Mehrere Personen berichteten den HU-Nachrichten heute unabhängig voneinander von entsprechenden Transaktionen. Die Verwaltung selber wollte mögliche Flächenaufkäufe in dem Bereich gegenüber den HU-Nachrichten weder dementieren noch bestätigen. „Grundstücksangelegenheiten werden grundsätzlich nichtöffentlich behandelt, weshalb die Gemeinde hierzu keine öffentlichen Auskünfte gibt“, erklärte Rathaussprecher Malte Pohlmann am Mittag.
Anlass für die Berichterstattung heute ist ein Flugblatt, dass am Wochenende in Briefkästen im Ulzburger Westen eingeworfen wurde. Darin ist die Rede von einem „riesigen Industriegebiet westlich Große Lohe“ und aktuell stattfindenden Flächenaufkäufen der Gemeinde.
Tatsächlich dürfte es sich um bedingte Termingeschäfte handeln: Geld von der Gemeinde an Großgrundbesitzer fließt erst dann, wenn der baurechtliche Rahmen geklärt ist. Denn Westerwohld ist zwar schon lange kein Wald mehr, aber dafür derzeit immerhin noch als landwirtschaftliche Fläche ausgewiesen. Die Ortspolitiker müssten deswegen erst einmal tätig werden und den Flächennutzungsplan ändern, bevor aus Ackerflächen Bauland wird. Darauf weist auch die Verwaltung hin. Sprecher Pohlmann:“ Bevor es konkret werden sollte, wäre vor Baubeginn eine Änderung oder Neuaufstellung des Flächennutzungsplanes – mit den entsprechenden Beteiligungsverfahren – notwendig und gesetzlich vorgeschrieben. Selbstverständlich unter Einbeziehung aller Einwohnerinnen und Einwohner, der Beteiligung der Nachbargemeinden, aller betroffenen Behörden und sonstiger Träger öffentlicher Belange und der Umweltverbände.“
Über Bestrebungen das Gewerbegebiet bis zur Westerwohlder Straße zu vergrößern, hatten die HU-Nachrichten erstmals 2017 berichtet. Die CDU hatte das damals gefordert.
cm
16. Dezember 2019