Henstedt-Ulzburger Nachrichten

Ramcke zeigt Ostwald, wie man eine Sitzung leitet

Wohltuender Ramcke-Auftritt gestern Abend im Ratssaal des Rathauses: Weil der SPD-Fraktionsvorsitzende Horst Ostwald Urlaub macht, übernahm der dritte stellvertretende Bürgermeister am Montag den Vorsitz im Umwelt – und Planungsausschuss. Und auf einmal herrschte im Sitzungssaal eine ganz neue Arbeitsatmosphäre!

Plötzlich konnte sich jedes Ausschussmitglied – egal welcher politischen Partei – zu Wort melden, ohne mit hörbaren Stöhngeräuschen des Sitzungsleiters konfrontiert zu werden. Während Ostwald insbesondere bei Beiträgen von WHU-Kommunalpolitikerinnen immer wieder gern ins Schnaufen gerät, führte Stellvertreter Siegfried Ramcke durch die Sitzung wie ein richtiger Unparteiischer: unvoreingenommen, objektiv und neutral.

Klar wurde am Montag aber auch: Ramcke war als Neuling nicht immer mit allen Abläufen vertraut, kam manchmal ins Straucheln – beispielsweise bei in der Sitzung plötzlich formulierten Änderungsanträgen aus den Reihen der Ausschussmitglieder. Und gleich zu Beginn der Sitzung sorgte ein ungewollter Streich des Ostwald-Stellvertreters bei Bauamtsleiter Mohr für ein verdutztes Gesicht: Ramcke hatte an der Mikrofon-Anlage herumgespielt und dem Verwaltungsmann den Ton abgedreht.

Alles in allem aber ein tolles Debüt des SPD-Mannes, in dessen Genuss Zuhörer und Ausschussmitglieder allerdings nicht so schnell wieder kommen werden. Horst Ostwald will Ende Oktober seine Ferien beenden, und die nächste turnusmäßige Sitzung des Umwelt- und Planungsausschuss findet erst im November statt.

Das Thema, über das derzeit ganz Henstedt-Ulzburg spricht, wurde am Montag übrigens mit keinem Wort erwähnt: die Büste des Altbürgermeisters Heinz Glück. Ob sich die stellvertretende Bürgermeisterin tatsächlich über die Bedenken der Mehrheit der Kommunalpolitiker hinwegsetzt und die Büste heute Abend aufstellen lässt? Die Antwort auf diese Frage gibt es ab 18.30 im Rathaus oder etwas später bei den Henstedt-Ulzburger Nachrichten.

Christian Meeder

1. Oktober 2013