Henstedt-Ulzburger Nachrichten

Gemeinde will 2,9 Millionen Euro für Beckersbergring-Reihenhäuser ausgeben

Das sieht alles andere als nach einem Schnäppchen aus. Exakt 2,89 Millionen Euro will das Rathaus für Reihenhäuser im Beckersbergring auf den Tisch legen. Die Millionensumme bewilligten gestern die Ortspolitiker im Finanz- und Wirtschaftsausschuss im Rahmen des Nachtragshaushalts. Die Gemeindevertretung muss den Beschluss in der kommenden Woche noch bestätigen, das gilt als Formsache.

Der mögliche Kauf der Reihenhäuser findet vor dem Hintergrund einer veritablen gemeindlichen Haushaltskrise statt. Gemeinde-Kämmerin Bärbel Brix berichtete gestern von heftigen Einbrüchen beim Steueraufkommen und dem Verkauf von Vermögenswerten um Löcher zu stopfen. Brix in die Ausschussrunde: „Wir haben Grundstücke verkauft und decken damit laufende Ausgaben.“

So ein Wirtschaftsgebaren kann man nicht allzu lange durchhalten, irgendwann ist kein Tafelsilber mehr da, das man verkaufen kann. Die Gemeinde hofft deshalb darauf, dass demnächst Gelder aus anderen Quellen fließen. BFB-Gemeinderat Thomas Becker: „Ich glaube, dass uns Bund und Länder bei der Gewerbesteuer nicht im Stich lassen.“ Dazu muss man wissen: Finanzminister Scholz hat ein Hilfspaket für Kommunen versprochen.

Und falls das Hilfspaket doch nicht kommt – dann werden halt die Reihenhäuser wieder auf den Markt geworfen. Erst einmal muss der Deal allerdings zustande gekommen. Soka-Sprecherin Monika Rode am vergangenen Freitag zum aktuellen Stand: „Wir haben mit der Gemeinde eine grundsätzliche Einigung über den Verkauf von 8 Reihenhäusern erzielt, verhandeln aber derzeit noch einzelne vertragliche Regelungen.“

cm

17. Juni 2020

Hinweis: In einer früheren Version war von acht Reihenhäusern die Rede. Zur Stunde ist unklar, ob die Summe von 2,89 Millionen für mehr Reihenhäuser gedacht ist. Deswegen wurde die Ziffer aus dem Artikel gestrichen.

18.6.; 12.20 Uhr