50.000 Euro für ein Kunstwerk, beschlossen Ende Mai im Sport- und Kulturausschuss? Der Verfasser dieser Zeilen ist verblüfft, ist doch die Schlagzeile von Jörg Schlömann über die betreffende Ausschusssitzung gänzlich gegenteilig. Dort heißt es schließlich: „Ausschuss hält Geldbeutel fest verschlossen!“ Und gleich zu Beginn schreibt Schlömann: „Zugeknöpft zeigten sich die Mitglieder des Jugend- und Sportausschusses der Gemeindevertretung bei ihrer jüngsten Sitzung im Rathaus: Die Kommunalpolitiker waren nicht dazu zu bewegen, Geld herauszurücken!“
Wie passt das zusammen? Wurde die 50.000-Euro-Ausgabe etwa hinter verschlossenen Türen, also in nichtöffentlicher Sitzung beschlossen?
Der Blick in die Tagesordung zeigt, dass dem nicht so war. Unter Tagesordnungspunkt acht – Kunst im öffentlichen Raum – wurde öffentlich diskutiert und abgestimmt: SPD, WHU und eine CDU-Stimme sagten laut Sitzungsprotokoll Ja zum Kunstwerk. Gleichwohl, der im hinteren Drittel der Agenda befindliche Tagesordnungspunkt liefert eine mögliche Erklärung dafür, dass der 50.000-Euro Brunnen in unserem Bericht nicht vorkommt.
Denn Schlömann zieht es mitunter schon weit vor dem regulären Sitzungsende zurück in die heimelige Wohnstube…
Auf Nachfrage räumt der Chefredakteur denn auch tatsächlich ein, die Brunnen-Debatte nicht mehr mitbekommen zu haben. Mit der Folge, dass sein Bericht unvollständig ist.
Christian Meeder
25. Juni 2012