Henstedt-Ulzburger Nachrichten

Gemeinde schlägt zwei Fliegen mit einer Klappe: Doppel-Blitzer sollen Haushalt sanieren und das Verkehrsproblem lösen!

Es ist schon einige Zeit her, da befassten sich die christdemokratischen Kommunalpolitiker Jens Müller und Henry Danielski im örtlichen Märchenbüchlein CDU-aktuell mit den Henstedt-Ulzburger Verkehrsproblemen. Und zu deren Lösung schlugen die beiden ausgewiesenen Experten zwei revolutionäre Wunderwaffen vor: einen weiteren Kreisel in Henstedt sowie elektronische Messgeräte an den Ortseingängen, von denen Automobilisten die von ihnen gefahrene Geschwindigkeit ablesen können.

Viele Leser der CDU-Postille fragten sich damals skeptisch, ob diese beiden Massnahmen wohl ausreichen könnten, um Henstedt-Ulzburgs massive Verkehrsprobleme zu lösen. Anders die Mitarbeiter in der Gemeindeverwaltung, die ja stets bemüht sind, in die Zukunft zu blicken. Sie fanden Gefallen an der Idee mit den elektronischen Messgeräten und verfolgten den Gedanken weiter: Statt der Anzeigetafeln will die Verwaltung jetzt richtige Starenkästen installieren, die nicht nur das Tempo messen, sondern es auch registrieren und bei Überschreiten des Limits Strafmandate fällig werden lassen.

Die Gemeinde sinnt nämlich permanent auf neue Einnahmequellen, seit die von Bürgervorsteher Carsten Schäfer ins Spiel gebrachte Erhöhung der Grundsteuern von den Politikern abgelehnt wurde. Und weil die Gemeinden neben dem ruhenden auch den fließenden Verkehr überwachen dürfen, scheint dem Ordnungsamt der Einsatz mobiler Radaranlagen ein geeignetes Mittel, um die enormen Schulden Henstedt-Ulzburgs ein wenig abzubauen.

Dabei wird es der Kommune leicht gemacht: Sie kann die fahrbaren „Geld-Druckmaschinen“ selbst anschaffen oder vom Hersteller leasen. Sogar mieten kann man die Radarfallen, um sie erst einmal zu erproben und zu prüfen, ob sich der Anschaffungspreis auch auszahlt. Natürlich sind die Geräte auf dem neuesten Stand der Technik und blitzen sowohl nach vorne als auch nach hinten. Das hat den Vorteil, dass nun auch Motorräder eindeutig identifiziert werden können, die bekanntlich nur hinten Nummernschilder haben und – wie Anlieger der Hamburger Strasse wissen – meist mit hohem Tempo durch den Ort „kacheln“.

Die Gemeinde Henstedt-Ulzburg jedenfalls steht bereits in regem Erfahrungsaustausch mit anderen Kommunen, die den Einsatz der Doppel-Blitzanlagen seit längerem praktizieren. Deren Ergebnisse werden in den nächsten Tagen ausgewertet sein. Angesichts der prekären Finanzlage vor Ort dürfte der Einsatz der Radarfallen in Henstedt-Ulzburg nur noch eine Frage der Zeit sein.

Hans Bliedung/Jörg Schlömann

1. April 2013