Henstedt-Ulzburger Nachrichten

Freizeitpolitiker wollen Frühschwimmen im Freibad streichen – Sollen die 20 Frühschwimmer doch in Kaltenkirchen ihre Runden drehen

Hatte reichlich Spaß am Dienstag: FDP-Chef Jan Schupp

Ganz schön unsportlich: Mit den Worten: „Die können nach Kaltenkirchen fahren und dort ihre Runden drehen“, gewann FDP-Ortschef Jan Schupp am Dienstag im ‚Bildungs-, Jugend-, Kultur- und Sportausschuss‘ eine Abstimmung über die Abschaffung des Frühschwimmens im Beckersbergfreibad. Sein Argument überzeugte die Mehrheit der Freizeitpolitiker, nur BFB-Gemeinderat Axel Holtz schaute etwas bedröppelt in die Runde.

Denn eigentlich sollte der Ausschuss nur eine neue Freibad-Gebührenordnung durchwinken. Weil Bürgermeister Bauer darin aber eine Erhöhung der Frühschwimmer-Gebühren von 48 auf 56 Euro versteckt hatte, meldete sich Holtz zu Wort, machte das Frühschwimmen überhaupt erst zum Thema.

Der Bürgermeister habe doch gerade erst per Pressemitteilung verbreitet, dass die Freibadgebühren gleich blieben, da könne man doch nicht drei Tage später die Frühschwimmer-Gebühren erhöhen, kritisierte Holz und forderte, dass die Gebühren fürs Frühschwimmen nicht verändert werden dürften. Bauers sinngemäße Reaktion: Okay, die Pressemitteilung sei unglücklich formuliert gewesen, aber das Frühschwimmen betreffe ja nur 20 Leute.

Die vom Bürgermeister genannte niedrige Frühschwimmer-Zahl in der letzten Badesaison führte dann aber dazu, dass FDP-Mann Schupp aktiv wurde  – und sich durchsetzte. Der Liberale: „Bei 20 Personen beantrage ich,  dass Frühschwimmen einzustellen. Die können nach Kaltenkirchen fahren und dort ihre Runden drehen.“

Unklar ist allerdings, wie das Rathaus mit dem Ansinnen der Ortspolitiker nun umgeht. Denn formal handelt es sich bei dem Streich-Beschluss im ‚Bildungs-, Jugend-, Kultur- und Sportausschuss‘ nur um eine Empfehlung. Abgesegnet werden muss die neue Freibadsatzung nämlich von der Gemeindevertretung, auch der Finanzausschuss hat noch ein Wörtchen mitzureden. „Der Bildungs-, Jugend-, Kultur- und Sportausschuss empfiehlt der Gemeindevertretung, nach vorheriger Beschlussfassung im Finanz- und Wirtschaftsausschuss die Satzung über die Erhebung von Gebühren für die Benutzung des Naturbades Beckersberg der Gemeinde Henstedt-Ulzburg (Gebührenordnung) gemäß dem beigefügten Entwurf zu beschließen“, lautet der Beschluss von Dienstag im O-Ton.

Die Gemeindevertretung tagt aber erst am 21. Mai, die Badesaison soll dagegen schon am 11. Mai losgehen.

Christian Meeder

  1. Mai 2019