Wie stellen sich geflüchtete Frauen und Migrantinnen ihr Leben in Deutschland vor? Wie unterscheidet sich ihre Arbeit in Deutschland von der in ihrem Heimatland? Welche Arbeit möchten geflüchtete Frauen und Migrantinnen ausüben? Welche Ideen gibt es, diese Ziele zu erreichen und welche Unterstützungsmöglichkeiten können Facheinrichtungen und Beratungsstellen rund um das Thema Arbeit anbieten?
Antworten auf all diese Fragen finden geflüchtete Frauen und Migrantinnen am Freitag, 17. Januar 2020 von 8.30 bis 13 Uhr im Bürgerhaus, Beckersbergstraße 34 in Henstedt-Ulzburg. „Gerade für geflüchtete Frauen erweist sich der Zugang in den Arbeitsmarkt als schwierig. Frauen vor allem aus dem ländlichen Raum der Herkunftsländer Syrien, Afghanistan, Eritreer, Iran und Irak ist es kulturell bedingt eher fremd, dass sie arbeiten, eine Ausbildung absolvieren oder sich fort- und weiterbilden dürfen“, weiß Gleichstellungsbeauftragte Svenja Gruber. Vor diesem Hintergrund plant das Netzwerk „Geflüchtete Frauen in den Arbeitsmarkt“ die Auftaktveranstaltung in Henstedt-Ulzburg und am 24.01.2020 eine ähnliche im Rathaus in Bad Segeberg. „Ziel ist es, an diesem Begegnungsvormittag mit geflüchteten Frauen und Migrantinnen in Kontakt zu treten, um ihre Bedürfnisse kennenzulernen und Beratungs- und Informationszugänge zu Facheinrichtungen zu schaffen“, erklären Sabine Gawlick und Wenzel Waschischeck von der Flüchtlingskoordination der Gemeinde Henstedt-Ulzburg.
„Wir sind stolz, dass die stellvertretende Ministerpräsidentin des Landes und Finanzministerin, Monika Heinold, unsere Veranstaltung besuchen und das Grußwort der Landesregierung überbringen wird“, freut sich Gisela Malasch, Beraterin von FRAU & BERUF und Koordinatorin des Netzwerks. Im Anschluss an die Begrüßung werden zwei geflüchtete Frauen in Kurzinterviews zu Wort kommen, die bereits einen erfolgreichen Weg in Arbeit oder Ausbildung beschritten haben. An einzelnen Tischgruppen können die Teilnehmerinnen sich mit Fachkräften moderiert über ihre Bedürfnisse, positive Beispiele, Strategien und Hemmnisse für eine erfolgreiche Arbeitsaufnahme unterhalten. Die Facheinrichtungen des Netzwerkes „Geflüchtete Frauen in den Arbeitsmarkt“ stehen mit Informationen ebenfalls bereit. Das Besondere ist, dass Tischgruppen nach verschiedenen Herkunftssprachen zusammengestellt sind, wie Dari/Farsi, Arabisch und Kurdisch, und diese jeweils professionell gedolmetscht werden.
Nach dem Begegnungsvormittag werden beide Veranstaltungen dokumentiert und evaluiert. Es sollen Anschlussmaßnahmen in Bezug auf die Arbeitsaufnahme geplant werden, um die Frauen mit bedarfsgerechten Angeboten vor Ort versorgen zu können. Alleinstellungsmerkmal der beiden Veranstaltungen ist, dass sie unter Ausschluss von Männern stattfinden werden, um den Frauen einen geschützten Rahmen für einen Dialog zu bieten.
Die Veranstaltungen werden großzügig insbesondere von der Bürgerstiftung Henstedt-Ulzburg, der WKS Segeberg und den Lions Clubs Alveslohe, Henstedt-Ulzburg und Segeberg, den Gleichstellungsbeauftragten der beteiligten Kommunen und des Kreises unterstützt.
Mitglied im Netzwerk „Geflüchtete Frauen in den Arbeitsmarkt“ sind die Agentur für Arbeit Elmshorn, die Beratungsstelle FRAU & BERUF Segeberg, die Berufsbildungszentrum Bad Segeberg und Norderstedt, das Diakonisches Werk Altholstein, das Diakonisches Werk des Kirchenkreises Plön-Segeberg, die Fortbildungsakademie der Wirtschaft, das Forum für Migration, Chancengleichheit und Vielfalt, die Gleichstellungsbeauftragte Bad Bramstedt, die Gleichstellungsbeauftragte Bad Segeberg, die Gleichstellungsbeauftragte Henstedt-Ulzburg, die Gleichstellungsbeauftragte Kreis Segeberg, die Gleichstellungsbeauftragte Norderstedt, das Projekt „Handwerk ist interkulturell“, die Handwerkskammer Lübeck, die Industrie- und Handelskammer Lübeck, die Integrationskoordination Henstedt-Ulzburg, die Integrationskoordination Kaltenkirchen, das IQ-Netzwerk Schleswig-Holstein, das Jobcenter Kreis Segeberg, das Kompetenzzentrum Fachkräftesicherung und Weiterbildung Schleswig-Holstein, die Kreisverwaltung Segeberg und die Landwirtschaftskammer Schleswig-Holstein.
pm
12. Januar 2020