Henstedt-Ulzburger Nachrichten

Finsterbusch: Es geht um die Zukunft des Ortes

Gastbeitrag von Ronald Finsterbusch – der Autor ist Initiator des Bürgerbegehrens gegen die Rewe-Ansiedlung im Gewerbegebiet

Soll REWE nach Henstedt-Ulzburg kommen?

Nach einem Mega-Logistikzentrum von Netto (bereits im Bau – ca. 18 Fußballfelder groß) soll nun ein noch weit größeres Objekt (ca. 33 Fußballfelder groß) der „REWE Region Nord“ mit ebenfalls einem Großteil Logistik nach Henstedt-Ulzburg kommen. So jedenfalls wollen es Henstedt-Ulzburgs Bürgermeister und Großteile der Gemeindevertretung.

Es geht um eine für die Zukunft des Ortes und auch der Nachbarorte einschneidende Maßnahme, die sich auch auf die nächste Generation auswirken wird. Nur die Bürger Henstedt-Ulzburgs will man dabei seitens der Befürworter nicht mitentscheiden lassen. – Daher jetzt ein Bürgerbegehren auf Betreiben von Bürgern mit der Frage, die darauf hinaus läuft: “Wollen Sie das mittragen?“

Wenn man bedenkt, was die Befürworter in rund 2 ½ Jahren in Gesprächen /Verhandlungen mit REWE erreicht haben und was alleine die Ankündigung eines Bürgerbegehrens herbeizuführen bewirkt hat, zeigt u. E., dass die Befürworter von REWE zwar bemüht sind, aber nicht alles  bedacht haben und dass es ein Fehler war, auf ein „Bürgervotum“ zu verzichten. Spätestens jetzt sollte es auch den Befürwortern klar sein, dass ein „Bürgerentscheid“ unumgänglich ist.

Und jetzt zur jüngsten Entwicklung!

Stellt das jetzt vorgestellte „REWE Region Nord Verkehrskonzept Henstedt-Ulzburg 2.0“ wirklich eine befriedigende Verbesserung zu dem bisherigen da? Zur Umsetzung heißt es da u. a.:  „Ausnahmsweise dürfen LKW von und zum REWE Regionallager Henstedt-Ulzburg die gesperrten Straßen nutzen, wenn auf der A7 eine  Verkehrsbeeinträchtigung in Form eines Staus oder einer Sperrung besteht.“ Hingegen beantwortet REWE auf „www.rewe-hu.de“ nach wie vor die Frage: „Was passiert mit der Verkehrsführung, wenn die A7 gesperrt ist?“ mit „Es kommt darauf an, mit was für einer Sperrung und welchem Stau wir es zu tunhaben. Bei einer Vollsperrung der A7 werden wir die B4 nutzen. Wir haben kein Interesse daran, die angespannte Verkehrslage in Henstedt-Ulzburg in diesem Fall noch weiter zu belasten, in dem wir unsere Verkehre durch den Ort schicken.“ Und da sagen die Befürworter nun „Jetzt muss REWE aber kommen“. Wie bitte? Jetzt bei einer Vollsperrung der A7 – statt B4 – nun durch Henstedt-Ulzburg, wie bei Staus?  Was ist die Aussage: „Wir haben kein Interesse daran, die angespannte Verkehrslage in Henstedt-Ulzburg in diesem Fall noch weiter zu belasten, in dem wir unsere Verkehre durch den Ort schicken“ überhaupt wert?

REWE spricht hier nur von LKW-Fahrten, erwähnt aber nicht auch die PKW-Fahrten der Mitarbeiter, die in jedem Fall die „bereits angespannten Verkehrslage von Henstedt-Ulzburg“ zusätzlich belasten werden. Im Gutachten wird das „Werktägliche Kfz-Verkehrsaufkommen (Quell- und Zielverkehr)“ mit 2.960 beziffert. Darüber hinaus sind Fragen offen, wie z. B: hat die „Vereinbarung“ überhaupt „Rechtskraft“ was versteht REWE unter einem Stau? wer soll konkret Verstöße kontrollieren? was passiert bei Meinungsverschiedenheiten über Verstöße? werden bzw. wie werden die Befürworter dann auch gegen ihren „Wunschkandidaten“ bei Verstößen vorgehen? Um nur einmal einige Fragen zu nennen.

Sie, die – Bürgerinnen und Bürger – haben es jetzt in der Hand. Tragen Sie sich bitte auf den Unterschriftenlisten (Auslegungsorte werden noch bekannt gegeben) ein. Sie geben bei einem „Bürgerentscheid“ dann auch vor, wie Sie sich die Entwicklung unseres Ortes vorstellen und kein ANDERER!

H-UN

27. Juli 2017