Henstedt-Ulzburgs Kommunalpolitiker haben gestern Abend mit überwältigender Mehrheit beschlossen, 47.000 Euro für den Ankauf von Reinigungsequipment bereitzustellen. Unter anderem sollen 14 Staubsauger, vier Waschmaschinen und eine Aufsitzkehrmaschine angeschafft werden. Alleine das Alstergymnasium soll acht Staubsauger bekommen.
Hintergrund der Investition ist die vor einem Jahr im Finanz- und Wirtschaftsausschuss beschlossene teilweise Rekommunalisierung des Putzdienstes in gemeindlichen Einrichtungen: Schon ab Juli sollen in den Kindergärten Moorweg und Theodor-Storm-Straße frisch in den öffentlichen Dienst eingestellte Putzfrauen zu Besen und Feudel greifen. Das Alstergymnasium und die Grundschule Rhen folgen nach den Sommerferien. Bis dahin sorgen dort noch Mitarbeiter von privaten Reinigungsunternehmen für Sauberkeit.
Als einziger Gemeindevertreter stimmte gestern der FDP-Fraktionsvorsitzende Klaus-Peter Eberhard mit Nein und nannte die Umstellung auf Eigenreinigung einen Irrweg. Die meisten Unternehmen würden fremdreinigen lassen und sich lieber um ihre Kernkompetenzen kümmern, so der Liberale.
Tatsächlich könnte das Sauberhalten von Schulen und Kindergärten aber eine gemeindliche Kernkompetenz darstellen. SPD-Gemeindevertreterin Edda Lessing verwies jedenfalls auf zukünftige Einsparungen für den Gemeindehaushalt: „Die Rekommunalisierung ist günstiger, das haben wir auf Heller und Pfennig ausgerechnet.“ Und WHU-Fraktionschefin Karin Honerlah erklärte, dass die Reinigungsleistung privater Firmen in den letzten Jahren miserabel gewesen sei.
Durch den gestrigen Beschluss von CDU, WHU, SPD und BFB ist der Weg also frei für eine gemeindeeigene Henstedt-Ulzburger Putzkolonne. Neben einem Gebäudereinigermeister hat die Verwaltung sieben Vollzeit-Reinigungskräfte eingestellt. Ob es noch mehr werden, hängt von deren Leistung ab. Arbeitet die neue Putztruppe besser, als Mitarbeiter von privaten Putzdienstleistern, die in anderen gemeindlichen Einrichtungen zunächst einmal weiterhin für die Reinigung zuständig sind, soll das gemeindliche Putzpersonal aufgestockt werden. Im Gegenzug würde dann den verbliebenen privaten Reinigungsfirmen gekündigt. Für viele Henstedt-Ulzburger Putzfrauen, die derzeit noch als Angestellte eines Reinigungsunternehmen etwa in der Olzeborchschule oder in der Kita Schulstraße für Sauberkeit sorgen, beginnt damit ab Juli ein beinharter Kampf um den Job.
Christian Meeder
21. Mai 2014