Henstedt-Ulzburger Nachrichten

Erster Politiker hat den Dreh raus – Holowaty: Ich umfahre den Stau und nehm die nächste Abfahrt

Der Bahnbogen endet im Knick.

Henstedt-Ulzburgs Straßen sind chronisch verstopft und die Ortsentscheider helfen mit ihrer Wachstumspolitik kräftig mit, damit der Verkehr auch ja nicht weniger wird. Jetzt aber gibt es vielleicht Hoffnung für gebeutelte Pendler. Der erste Politiker hat nämlich verraten, wie man dem Stop – and – Go – Verkehr auf Henstedt-Ulzburgs Straßen ein Schnippchen schlagen kann. Stephan Holowaty im jüngsten Bauausschuss zu seinen Politkollegen: „Ich sag Ihnen wie ich es mache.“ Wenn er aus Richtung Hamburg komme, so der Freidemokrat, nehme er nicht die Autobahnabfahrt Quickborn, sondern er fahre einfach geradeaus weiter bis zur Abfahrt Henstedt-Ulzburg. Von dort ginge es dann wieder zurück in Richtung Ulzburg-Mitte. Holowaty wohnt in der Maurepasstraße und sagt, dass er mit dieser Umfahrung schneller in der heimischen Wohnstube ankommt. Ob diese Umgehungsvariante nun Schule macht?

Anlass seiner Äußerung war übrigens ein für die Ortsentscheider unschönes Ergebnis eines neuen Gutachtens zur angedachten Verlängerung der Straße Bahnbogen bis zur Westerwohlder Straße. Seit Jahren geistert dieser Straßenbauvorschlag als kleine Umfahrungsvariante zur Entlastung der Wohnquartiere im Westen Ulzburgs durchs Rathaus, nun wurde das Vorhaben kurzerhand beerdigt. Denn statt wie erhofft von Entlastungen, redete der eingekaufte Verkehrsgutachter Ingo Zöbisch von „unangenehmen Effekten“. Was Zöbisch, der extra aus Dresden für seinen circa 10-Minütigen Vortrag angereist war, damit meinte: Von einer Bahnbogenverlängerung würde zwar der Kirchweg profitieren, dort würden etwa 900 Fahrzeuge täglich weniger entlangrollen, die Autos würden aber nicht einfach spurlos verschwinden, sondern stattdessen in anderen Wohnstraßen für Ärger sorgen. Bei einer Bahnbogen-Verlängerung, so Zöbisch mit Blick auf sein Rechenwerk, müsste die Lindenstraße satte 1.400 zusätzliche Fahrzuege verkraften. Klartext deshalb von CDU-Schwergewicht Folker Brocks, dem sich die anderen Fraktionen anschlossen. Er in die Ausschussrunde: „Für mich hat sich das Thema damit erledigt.“

Die Bahnbogen-Idee ist vom Tisch, demnächst wird nun eine ganz andere Straßenbauidee diskutiert. Wie berichtet hat die BFB beantragt, eine Entlastungs-Straße von der Maurepasstraße bis zur Norderstedter Straße zu bauen. Beginnen soll die Straße direkt neben der Polizeistation.

cm

3. März 2019