Wie bereits mehrmach berichtet, soll das Areal rund um das Freibad mit dem Minigolfplatz, dem Bürgerhaus, dem Beckersbergstadion, dem Bürgerpark und den Beckersbergwiesen südlich der Beckersbergstraße, vollkommen neu überplant werden. Für den verbundenen „städtebaulich – und freiraumplanerischen Ideenwettbewerb“ soll der Startschuss bereits in diesem Monat erfolgen.
In dem Gebiet befindet sich auch die seit Jahren ungenutzte Anlage der Tennissparte des ehemaligen FC Union Ulzburg. Dort wo noch zu Tennisboomzeiten auf der Welle von Boris Becker und Steffi Graf auf sieben Tennisplätzen kräftig der Schläger geschwungen wurde, wuchert heute Unkraut.
Die zusehends verwildernde Sportanlage dürfte bei so manchem Betrachter bereits für Kopfschütteln gesorgt haben. Drängt sich die direkt am Bürgerpark gelegende Fläche für eine allgemeinde Nutzung doch regelrecht auf.
Das finden auch Claudia Meyer und Sven Oldag. Die im Henstedt-Ulzburger Ortsverband der CDU aktiven Politiker meinen, dass sich das ehemalige Vereinshaus nebst Gelände für den Betrieb einer Kita optimal eignet.
Natürlich ist diese Idee ein alter Hut, wie auch Meyer und Oldag wissen. Wurde bereits vor vier Jahren diese Möglichkeit im Umwelt- und Planungsausschuss heiß diskutiert. Ein zielführender Beschluss scheiterte jedoch an den Vorstellungen des SV Henstedt-Ulzburg, der das Nutzungsrecht für die Anlage besitzt. Das Thema scheint seitdem begraben und die Anlage vegetiert weiter ungenutzt vor sich hin.
Oldag und Meyer gehen es pragmatisch an: Sie sehen ganz klar neben Möglichkeiten in erster Linie Notwendigkeiten, die sich nach dem Rückzug des Kita-Betreibers ULNA und dem damit verbundenen Ausfall von ca. 90 geplanten Kitaplätzen ergeben haben. „Auf der Tennisanlage im Bürgerpark ist doch nahezu alles vorhanden“, wie Meyer begeistert feststellt, „mit etwas Fantasie kann man hier für Kinder und Erzieherinnen etwas Tolles entstehen lassen“. Auch Gemeindevertreter Oldag zeigt sich optimistisch, der für eine ordentliche Planung auf den ersten Blick auch keine Raumwiderstände sieht.
Da die angegliederten Tennisplätze allerdings ein weitaus größeres Nutzungsareal bieten, als für eine Kita notwendig, kann sich das Ideenduo ebenfalls vorstellen, den Minigolfplatz von der Beckersbergstraße direkt an den Bürgerpark zu verlagern. Der Bürgerpark würde auf diese Weise in seinem Charakter als Freizeitpark weiter aufgewertet werden können.
Das der Standort für eine Überplanung dennoch kein Elfmeter ohne Torwart ist, dessen sind sich Meyer und Oldag durchaus bewusst. Neben einer politischen Mehrheit, gilt es insbesondere den schlussendlich entscheidenden SV Henstedt-Ulzburg zu gewinnen.
Gernot Willsch
- September 2017