Henstedt-Ulzburger Nachrichten

Erste Abschiebungen in Henstedt-Ulzburg

Wohnlich ist anders. Blick in ein Zimmer eines Henstedt-Ulzburger Asylheims im Gewerbegebiet. Zwei Männer teilen sich den Raum, mit weiteren Personen werden eine Küche und die sanitären Einrichtungen geteilt.

Nach der Willkommenskultur kommt jetzt die gruselige Abschiedskultur. Erste abgelehnte Henstedt-Ulzburger Asylbewerber sind polizeilich zum Verlassen Deutschlands gezwungen worden. Das berichtete der gemeindliche Flüchtlingskoordinator Wenzel Waschischek vergangene Woche im gemeindlichen Sozialausschuss. Es habe erste polizeiliche Rückführungen gegeben, ohne Wissen des Rathauses, so Waschischek zu den Ausschussmitgliedern.

Waschischek wörtlich: „Wir nehmen das erst wahr, wenn es laut wird.“ Konkret hätten sich Nachbarn bei den Nacht- und Nebel-Aktionen über Lärm beschwert.

Die Ortspolitiker hörten sich die Bemerkungen Waschischeks einigermaßen konsterniert an. SPD-Vertreter Kai Schmidt: „Das hört sich nicht gut an, hab damit echte Probleme.“ Gemeindevertreter Rudi Henneke, ebenfalls SPD, forderte jemanden von der Ausländerbehörde zwecks Aufklärung in den Ausschuss einzuladen, bekam dafür Zustimmung. Die Gremiumsvorsitzende Katrin Iwersen: „Zweite gute Idee.“ Henneke hatte zuvor bereits vorgeschlagen, den Asylbewerbern im Henstedter Hof einen Besuch abzustatten. Dort fehlen Briefkästen.

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20.2.2017