Henstedt-Ulzburger Nachrichten

Erdverkabelung komplizierter als gedacht – Ost-West-Stromtrasse verzögert sich

Tennet muss bei der Planung für die Ostküstenleitung, die quer durch Henstedt-Ulzburg gebaut werden soll, nachsitzen. Nach intensiven Gesprächen mit der Landesregierung sei entschieden worden, die Antragsunterlagen für den Bau der Trasse „noch einmal umfassend zu überarbeiten“, teilte das Unternehmen heute mit.

Was ist der Hintergrund für das Nachbessern?

Tennet-Geschäftsführer Tim Meyerjürgens: „Zum Einen gilt es, erstmals ein Teilerdverkabelungs-Pilotvorhaben in Drehstromtechnologie in der Region zu realisieren. Dabei stellen die gesetzlichen Rahmenbedingungen für Drehstrom-Erdkabelpiloten hohe Anforderungen an die Planung und erfordern eine komplexe Abwägung aller betroffenen Belange und Interessen. Zum Anderen fordert die jüngste Rechtsprechung eine deutlich vertiefte Betrachtung bei der Abwägung des Korridors im Bereich von Wohnumfeldern, was nun bei der Überarbeitung der Planfeststellungsunterlagen berücksichtigt werden muss.“

Zur Erinnerung: Die Erdkabelidee war die Reaktion von Tennet und Landesregierung auf den heftigen Gemeindeprotest gegen die ersten Pläne, die Starkstromkabel auf Großmasten über den Bereich Dammstücken und den Waldkindergarten verlegen zu wollen. Die Stromleitung soll stattdessen unter anderem unter den Pinnauwiesen verbuddelt werden, insgesamt soll die Erdkabelstrecke 4.000 Meter lang sein.

Und dabei soll es auch bleiben. Die Überarbeitung der Planungsunterlagen soll die Erdkabeltrasse rechtssicherer machen, sagte ein Unternehmenssprecher den HU-Nachrichten. Die nachgebesserten Unterlagen sollen nach dem Jahreswechsel in Kiel eingereicht werden.

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4. Juni 2019