Da kommt ordentlich was auf den Rhen zu. Die Bebauung des Wagenhuber-Geländes an der Schleswig-Holstein-Straße ist so gut wie eingetütet, die Ortspolitiker haben am Montag in seltener Einmütigkeit den sogenannten Entwurfs- und Auslegungsbeschluss gefasst. 400 bis 500 Menschen sollen auf dem Areal einmal leben. Es sind Wohnblocks, Reihen- und Doppelhäuser geplant. Ebenfalls mitbeschlossen: die Winke-Winke-Verkehrsidee für den aus der Siedlung rausfahrenden Verkehr. Weil morgens vor der geplanten Ausfahrt Dauerstau herrscht, sind die Neubürger auf verständnisvolle Verkehrsteilnehmer angewiesen, die sie ‚reinwinken‘, wenn sie Richtung Hamburg abbiegen wollen. Die Kommunalpolitiker sind zwar nicht zufrieden mit dem Rathausvorschlag, wollen aber so schnell wie möglich losbauen. Stephan Holowaty (FDP) meinte etwa: „Mir gefällt die Verkehrslösung nicht, die Frage ist aber, ob wir deswegen das ganze Projekt verzögern.“
Die neuen Bewohner stehen gleich vor der Haustür im Stop-and Go-Verkehr, besser sieht es aber bei der späteren Rückfahrt ins Eigenheim aus – dann könnte es flutschen. Denn die Ortsentscheider haben sich von der Idee verabschiedet, den Kraftfahrzeugverkehr aus dem südlichen Ortsteil heraushalten zu wollen. Auch wenn am Montag noch Sätze wie dieser zu hören waren: „Wir wollen zukünftig den Verkehr auf dem Rhen drosseln und wir wollen aktiv die Umgehung über Hamburger Straße und Kiefernweg in Angriff nehmen.“ Das kündigte beispielsweise Jens Müller an. Der CDU-Gemeinderat erntete für sein Statement zustimmendes Nicken von Kurt Göttsch (WHU) der Müller zurief: „Hoffe, dass wir da weiterkommen.“ Die Worte der beiden passen nur nicht zur Wirklichkeit.
Beschlossen wurde am Montag nämlich auch, dass die Schleswig-Holstein-Straße eine 66 Meter lange Abbiegespur in die Norderstedter Straße bekommen soll, die die Einfahrt in den Rhen komfortabler machen wird, und auch bei der Einfahrt aus nördlicher Richtung in den Ortsteil passiert etwas: Schon in den nächsten Tagen soll das Hineinfahren aus Richtung Henstedt wieder einfacher werden. Ordnungsamtschef Joachim Gädigk kündigte am Montag an, die Grünphase an der Kreuzung Norderstedter Straße/Kiefernweg für Rhen-Abbieger zu verlängern. Das werde kurzfristig passieren, so Gädigk im Ratssaal. Derzeit staut sich der Verkehr im morgendlichen Berufsverkehr bis runter nach Dammstücken. Mit dem Dauerrot sollen die Autofahrer eigentlich zum Weiterfahren Richtung Hamburger Straße bewegt werden.
Christian Meeder
7. Februar 2018