Darauf muss man erst mal kommen: Zwei Geldmünzen, die sich im Dunkel eines Sparschweins ineinander verlieben, die aber getrennt werden, wie das beim Leeren eines Sparschweins so üblich ist. Doch weil beide sofort die Suche nach dem anderen aufnehmen, beginnt eine wahre Odyssee durch unzählige Portemonnaies und Supermarktkassen – und das von Hamburg aus quer durch ganz Europa. Denn Blanka ist eine deutsche Ein-Euro-Münze und Precioso das wundervollste spanische 50-Cent-Stück, das jemals geprägt wurde. Da es sich um eine Liebesgeschichte mit Krimi-Hintergrund handelt, gerät der wackere Fünfziger auch noch in einen Falschgeld-Skandal, so dass offen bleibt, ob es für die Liebenden doch noch ein Happy-End gibt.
Christiane Knepel, Autorin dieses ungewöhnlichen, aber unbedingt liebenswerten Romans, hatte schon als Kind ausgefallene Fantasien und Ideen. Als Jugendliche arbeitete sie Fahrrad-Rallyes aus und entwickelte später auch Brettspiele. Eins davon, „Muscat“, das sie vor zehn Jahren in Eigenregie auf den Markt brachte, schlug ein wie eine Bombe. Nachdem sie es mit einer Freundin in einem eigenen kleinen Verlag herausgebracht hatte, griff aufgrund des überraschenden Erfolgs ein größerer Verlag danach und produzierte das Brettspiel mit Krimi-Einschlag in wesentlich höherer Auflage.
Ungeachtet all dieser Talente begann Christiane Knepel ihre berufliche Laufbahn als Sachbearbeiterin in der Autozubehör-Branche. Wie bei so vielen praktischen Entscheidungen im Leben sollte es erst mal „etwas Solides“ sein. Geboren in Hamburg, als Älteste von drei Geschwistern aufgewachsen in Norderstedt, lebt sie seit zehn Jahren in Henstedt-Ulzburg. Freimütig bekennt sie: „Ich bin ein ganz entspannter Single, habe ein Pferd, das viel bewegt werden will, und als Hobby das Schreiben. Damit bin ich neben meinem Beruf ziemlich ausgelastet.“
Denn in Henstedt-Ulzburg entdeckte die heute 44-Jährige eines Tages ihre Liebe zur Homöopathie, absolvierte die klassische dreijährige Ausbildung zur Heilpraktikerin sowie drei weitere Jahre Homöopathie. In ihrer Praxis im Hotel Alsterklause in der Norderstedter Straße ist sie seit 2008 erfolgreich und fasziniert von dem lebendigen und immer wieder neuen Kontakt zu den Menschen. Weil sie mit ihrem geschulten Spürsinn den Krankheiten oft schon austherapierter Patienten auf die Spur kommt.
„Man lässt sich auf Menschen ein. Und das ist immer spannend“, sagt Christiane begeistert. „Denn jeder Patient kommt mit einer anderen, ganz individuellen Geschichte zu mir, die hinter den Beschwerden steht. Weil Sorgen und Probleme ja erwiesenermaßen Auslöser der meisten Krankheitssymptome sind.“ Meistens schlagen sich ihre Patienten drei Monate damit herum, bevor sie Hilfe bei ihr suchen. Was anfangs schleichend begann, wird plötzlich akut, egal ob Magen/Darm, Asthma oder chronische Schmerzen. Mal ist es stressbedingt, mal quält sich der Patient aber auch schon jahrelang mit einer Krankheit herum, die nie richtig erkannt wurde. „Deshalb arbeiten auch immer mehr Schulmediziner mit uns zusammen, weil sie in der Homöopathie eine sinnvolle Ergänzung sehen.“
Und weil die Heilpraktikerin auch schon ein Sachbuch über Vitamine und ihre vielfältige Wirkung auf den Körper geschrieben hat, wurde bei ihr erneut die Lust geweckt, nun ein neues, aber ganz anderes Buch zu schreiben. Wie aber kam sie nur auf die Idee, ihre Geschichte um zwei Münzen zu ranken? „Ich habe mich schon oft gefragt, wenn ich Geldmünzen in der Hand hatte, was wohl wäre, wenn sie im Portemonnaie plötzlich lebendig würden.“ Und schon nahmen in ihren Gedanken die beiden Hauptdarsteller Gestalt an – in einem Sparschwein. Wo sie sich eben auch ineinander verliebten.
Die Autorin brauchte nur acht Monate, um immerhin einen 275-seitigen Roman zu verfassen. Und da ihr das Konstruieren so liegt, schaffte sie ein regelrechtes Netzwerk mit speziellen „Nachrichtenkurieren“, das in jeder Hinsicht den aktuellen Möglichkeiten entspricht. Dass sich dahinter eine wirklich spannende Geschichte verbirgt, die über die zwei verliebten Münzen hinausgeht, sei an dieser Stelle schon mal verraten.
Und weil Christiane Knepel „eine notorische Spielerin“ ist, gibt sie den Lesern der Ulzburger Nachrichten folgendes Rätsel auf:
Wo lernen sich die beiden Münzen kennen?
Antwort A: In der Supermarktkasse?
Antwort B: Im Sparschwein?
Unter den richtigen Einsendungen bis zum 31. Oktober (per E-Mail an ck@christiane-knepel.de) verlost die Autorin ein Exemplar ihres Buches. Es ist für 17,90 Euro zu haben über die Online-Shops Amazon, Thalia und Libri.
Gabriele David