Henstedt-Ulzburger Nachrichten

Eigenbetrieb-Sieg: Von Bressensdorf: Ich bin überglücklich – Manke: Ich geh jetzt feiern!

Klare Gewinner des Bürgerentscheids – Sylvie Manke, Patricia Giuffrida, Nadine Braasch

Historischer Tag für die Gemeinde. Zum zweiten Mal in der Geschichte Henstedt-Ulzburgs haben Bürger einen Beschluss des Kommunalparlaments gekippt. Nach Auszählung aller 17 Wahlkreise liegt die Zustimmung zum Kindergarten-Bürgerbegehren bei knapp 66 Prozent.

„Wollen Sie, dass die Kindertagesstätten der Gemeinde wie ein Eigenbetrieb geführt werden?“ lautete heute die Frage, 7279 Bürger haben sie mit Ja beantwortet – bei 3677 Stimmen hatte das Quorum gelegen. Bürgerbegehren-Initiatorin Nadine Braasch sagte am Abend mit Blick auf die Zahlen: „Jetzt ist es ganz klar und amtlich: der Eigenbetrieb ist doppelt so gut.“

Braasch hatte das Bürgerbegehren unter anderem mit Sylvie Manke initiiert. Möglich, dass man von beiden noch mehr hören wird. Braasch, die sich nach eigenen Angaben früher nicht sonderlich für Politik interessierte, sagte, sie habe heute ein zweites Kind bekommen – und meinte damit die Politik. Und Sylvie Mankes Antwort auf die Frage, ob sie sich vorstellen könnte, sich weiter politisch zu betätigen lautete: „Muss ich mal drüber schlafen.“ Was sagte Manke den HU-Nachrichten noch? „Ich geh jetzt feiern.“

In acht Monaten ist Kommunalwahl, am ehesten denkbar wäre, dass sich die ProEigenbetrieb-Initiatorinnen bei den Sozialdemokraten engagieren. Die SPD war die einzige Partei , die den Kampf der Initiative unterstützt hat. Alle anderen Parteien und Wählervereinigungen wollten die Ausgliederung in eine AöR – alle bis auf wenige Abweichler. Bei der BFB hatte sich Bettina Klemm gegen eine AöR ausgesprochen, mittlerweile ist Klemm aus der BFB-Fraktion aus- und  als Gemeindevertreterin zurückgetreten. Und bei der CDU hatte sich Elisabeth von Bressensdorf für einen Eigenbetrieb stark gemacht. Die zweite Bürgermeisterin sagte heute: „Ich bin überglücklich und ich freue mich, dass meine Einschätzung bestätigt wurde.“

Einer, der sich heute auch noch freuen durfte, war Bürgermeister Stefan Bauer. CDU, WHU, BFB und FDP waren mit seiner Kindergarten-Arbeit nicht zufrieden, wollten ihn durch die AöR ‚entlasten‘. Durch die Entscheidung von heute behält der Verwaltungschef nun das Oberkommando über die gemeindlichen Kindergärten. Bauer erklärte am Abend: „Mein Dank geht an die Bürgerinnen und Bürger von Henstedt-Ulzburg, die das Ergebnis möglich gemacht haben. Ich werde alles daran setzen, das in mich und die Verwaltung gesetzte Vertrauen zu rechtfertigen.“

H-UN

24. September 2017