Henstedt-Ulzburger Nachrichten

Dornquast sorgt mit neuen Verkehrszahlen für Wirbel!

Ausschnitt aus der Anfrage von Dornquast an die Kieler Landesregierung. Die blau unterlegten Zahlen sind die Verkehrsstärken an unterschiedlichen Abschnitten auf der Hamburger Straße (L 326). Interessant ist in jedem Fall: Der Verkehr hat nach den Zählungen in den letzten acht Jahren abgenommen, im Gegensatz zum Verkehrsgutachten werden nirgendwo über 20.000 Fahrzeuge am Tag gezählt.

Tausendsassa Dornquast. Der Mann, der sich eigentlich nicht mehr in Henstedt-Ulzburgs Kommunalpolitik einmischen wollte, bringt jetzt möglicherweise das 200.000 Euro teure Verkehrsgutachten ins Wanken.

Volker Dornquast hat sich vom Verkehrsministerium aktuelle Zahlen zur  Verkehrsbelastung auf der Hamburger Straße geben lassen. Danach fahren auf Henstedt-Ulzburgs Hauptverkehrsachse deutlich weniger Fahrzeuge als im Verkehrsgutachten angegeben. Eine Dauerzählstelle im Rhener Abschnitt der Hamburger Straße habe in der ersten Jahreshälfte knapp 15.000 Fahrzeuge am Tag registriert, so die Antwort des Landes auf eine Anfrage des Ex-Bürgermeisters. In den Jahren zuvor seien es durchschnittlich knapp 16.000 KFZ in 24 Stunden gewesen. Das Abendblatt schrieb am Sonnabend verblüfft von 7000 bis 8000 verschwundenen Fahrzeugen auf der Hamburger Straße, die Verkehrsgutachter hätten im Rhener Bereich schließlich über 20.000 Fahrzeuge am Tag ermittelt.

Bekannt gemacht wurden die abweichenden Verkehrszählungsdaten nicht von Dornquasts örtlichen Parteifreunden, sondern von der WHU. Am Montag sprach Gemeindevertreter Kurt Göttsch den Zahlensalat im Umwelt- und Planungsausschuss an, am Mittwoch folgte dann eine Mitteilung der Wählergemeinschaft an die Medien. Überschrift: Muss das Verkehrsgutachten überarbeitet werden? WHU weist auf Unstimmigkeiten hin. Kurt Göttsch darin: „Diese erhebliche Diskrepanz verwundert uns schon sehr. Letztlich beruhen alle Maßnahmenvorschläge der Gutachter auf Zahlen des Verkehrsgutachtens.“

Die HU-Nachrichten haben am Donnerstag und am Freitag vergeblich versucht, den Verkehrsgutachter Matthias Zöbisch von der VerkehrsConsult Dresden-Berlin GmbH an die Strippe zu bekommen, wollten wissen, ob er sich die Diskrepanz der KFZ-Zähldaten erklären könne.  Die Firma aus dem Osten der Republik hat im Auftrag der Gemeinde das Verkehrsgutachten erstellt. Auch auf eine schriftliche Anfrage hat Zöbisch bisher nicht reagiert.

Eins ist sicher: Sollte sich das Büro beim Verkehr auf der Hamburger Straße verzählt haben, sind weite Teile des Gutachtens unbrauchbar.

Die HU-Nachrichten bleiben dran beim KFZ-Datendurcheinander.

cm

30. November 2014