Noch genau 8 Wochen bis zur Landtagswahl. Dann entscheidet sich, wer Henstedt-Ulzburg im Kieler Landeshaus vertreten wird. Ex-Bürgermeister Volker Dornquast (CDU) oder der Sievershüttener Bürgermeister Stefan Weber (SPD).
Bis jetzt waren die Wahlkampfaussagen der beiden Kontrahenten wenig kontrovers: Beide formulierten Zielsetzungen, die wohl auch der jeweils andere unterschreiben würde. Allenfalls andere Akzentsetzungen wurden deutlich: Beispielsweise bei Aussagen zur Verkehrsinfrastruktur: Während Weber dabei die Wichtigkeit des ÖPNV betonte und auch dem Fahrrad eine wichtige Rolle zuschrieb, stellte Dornquast eher den dreispurigen Ausbau der A7 in den Vordergrund.
Nun scheint allerdings Schluss mit Kuschelwahlkampf zu sein: Gleich bei zwei Themen bahnen sich Kontroversen an.
Zum einem beim AKN-Verkauf! Nach jüngsten Medienberichten prüft die Kieler Landesregierung – der Dornquast als Innenstaatssekretär angehört – derzeit einen Verkauf ihrer AKN-Anteile an die Hamburger Hochbahn. Sozialdemokrat Weber hat sich nun gegen einen Verkauf ausgesprochen: „Ein kurzfristiges Haushalts-Einnahmeplus durch den Verkauf der Landesanteile steht in keinem Verhältnis zu dem Schaden, der durch den Wegfall des politischen Einflusses entstünde“, heißt es in einer Pressemitteilung des Sievershüttener Bürgermeisters.
Die Bürger in Kaltenkirchen werden die Worte des SPD-Wahlkämpfers mit Interesse vernehmen. Denn Kaltenkirchen ist der Stammsitz des traditionsreichen Eisenbahnunternehmens mit derzeit rund 350 Mitarbeitern. Ein Gutteil davon arbeitet in der Verwaltung in Kaltenkirchen oder in der AKN-Werkstatt, die ebenfalls in Henstedt-Ulzburgs Nachbarort angesiedelt ist. Bei einer Hochbahn-Übernahme wären die Arbeitsplätze wohl gefährdet.
Zum zweiten bei der Schulpolitik! CDU-Landtagskandidat Dornquast wirft SPD und Grünen vor, die aktuelle Schulstruktur zur Disposition stellen zur wollen. Das gehe aus deren Wahlprogrammen hervor. Der Ex-Bürgermeister in einer Presseerklärung: „Unsere Schüler und Lehrer haben endlich ein Recht auf Schulfrieden. Nach den in den letzten Jahren insbesondere durch die veränderten Schülerzahlen erforderlichen Strukturanpassungen, müssen wir jetzt allen Beteiligten die ausreichende Zeit geben für eine produktive Ruhe zum effektiven Lernen, denn dieses ist der eigentliche Zweck der Schule.“
Christian Meeder
11.3.2012