Henstedt-Ulzburger Nachrichten

Der Wöddel-Brunnen – ein Stein des Anstoßes? Warum wird er gemieden?

Angelika Dubber versteht nicht, warum niemand zum Brunnen kommt

Mitten hinein in die Diskussion um einen neuen Brunnen neben dem CCU zur Verschönerung der Brache stellt sich die Frage, ob die Bürger den Bau eines Brunnens überhaupt zu schätzen wissen. Schließlich wurde vor genau zwei Jahren die steinerne Brunnen-Skulptur am Wöddel von Bildhauer Thomas Behrendt mit „ganz großem Bahnhof“ eingeweiht. Und alle Beteiligten waren überzeugt, dass diese grüne Oase, die den steinernen Koloss umgibt, zu einem Ort der Erholung, zum Spielen oder zum Plaudern – kurz: zu einem Treffpunkt für Jung und Alt werden würde.

Aber nichts dergleichen ist passiert. Nicht, dass der Platz inzwischen verwahrlost wäre, keineswegs. Er wird nur nicht aufgesucht, sondern dient bestenfalls als Durchgang bzw. Abkürzung. Und das bei dieser Lage neben dem malerischen Wöddelteich mit Weiden, deren Äste tief ins Wasser eintauchen und wo sich jetzt sogar ein Reiher niedergelassen hat.

Fotografenglück: Ganz plötzlich lässt sich dieser Reiher auf dem Wöddel nieder

Dazu Galeristin Angelika Dubber, deren Galerie Sarafand sich gleich um die Ecke in der Schulstraße befindet: „Das verstehe ich einfach nicht. Warum wird dieser Ort nicht genutzt? Er ist doch wie geschaffen zum Entspannen.“ Es gibt Bänke und sogar einen Tisch, man könnte hier also auch ein Picknick veranstalten. Und selbst ein Kicker-Spiel steht – ungenutzt –   in der Ecke. „Was könnte besser gemacht werden, was müsste anders sein, um sich hier wohlzufühlen und nicht nur durchzugehen, sondern sitzen zu bleiben“, fragt Frau Dubber.   Immerhin gibt es ein Café, das auch davon profitieren würde. Und bald sind auch die Wohnungen im Mehrgenerationenhaus bezugsfertig. Da geht doch noch was.   Vielleicht wieder eine Hecke oder Pflanzenbögen zwischen den Bänken, die das Ganze optisch etwas aufwerten könnten?

Malte Pohlmann, Pressesprecher der Gemeinde, erklärt, dass der Brunnen Probleme mit der elektrischen Schaltung hatte, sodass die sieben Wasserläufe des öfteren trocken blieben. Aber das werde behoben, damit der Brunnen demnächst wieder in Betrieb genommen werden kann. Zuständig für die Unterhaltung der Anlage sei die Gemeinde. Pohlmann: „So wurde auch im Juni dieses Jahres beschlossen, die gesamte ‚Wöddelanlage‘ zu überarbeiten. Dies soll im Frühjahr 2016 geschehen, auch um die Attraktivität insbesondere für ältere Menschen zu erhöhen bzw. wieder herzustellen. Das schließt auch das Regenrückhaltebecken (den Wöddelteich) und dessen Umfeld ein. Die Überarbeitung erfolgt unter Einsatz des eigenen Personals der Gemeinde.“

Das lässt hoffen, dass der Brunnen spätestens im nächsten Frühjahr wieder ein Blickfang ist, der das hält, was man sich ursprünglich davon versprach. Ideen zur Verschönerung geben die Henstedt-Ulzburger Nachrichten gern weiter.

Gabriele David

2. September 2015