Henstedt-Ulzburger Nachrichten

Der „Führer“ ist kein Ehrenbürger Henstedt-Ulzburgs!

Hitler 1933 auf seinem Schreibtisch sitzend                 Foto: Bundesarchiv, wikipedia

Er ist schon seit 71 Jahren tot, gestern geisterte Adolf Hitler aber trotzdem im Ratssaal umher. BFB-Gemeindevertreter Carsten Schäfer machte den „Führer“ des 1945 untergegangenen deutschen Reiches überraschend zum Thema.

„Hat Henstedt-Ulzburg Ehrenbürger, das würde ich gerne wissen“ fragte der dritte stellvertretende Bürgervorsteher die im Ratssaal sitzende Verwaltungsriege um dann hinterherzuschicken: „Ich sag ihnen auch warum.“

In Uetersen und Helgoland habe man Hitler gerade die Auszeichnung aberkannt, er wolle nun geklärt wissen, ob Hitler möglicherweise auch Ehrenbürger der Großgemeinde sei, so Schäfer.

Der Politiker hatte seine Frage vorab auch schriftlich an die Verwaltung geschickt, aus der Antwort von Bauers Stellvertreterin Elisabeth von Bressensdorf geht hervor, dass die Rechercheure in den Gemeindearchiven keinen Adolf entdecken konnten.

Zwei Männer seien Ehrenbürger der Gemeinde, gab von Bressensdorf bekannt, zum einen Altbürgermeister Heinz Glück, zum anderen der frühere Bürgermeister der französischen Partnergemeinde Maurepas, Jean Louis Levet. Glück sei 1989 mit der Ehrenbürgerwürde ausgezeichnet worden, Levet 1992, so die amtierende Verwaltungschefin.

An Glück, der im Dezember 2013 im Alter von 89 Jahren verstarb, erinnert übrigens auch ein Gedenkstein im Bürgerpark. Das Ansinnen zusätzlich auch noch eine Heinz-Glück-Büste im Rathausfoyer aufzustellen, scheiterte allerdings nur wenige Wochen vor seinem Ableben – wegen seiner Zugehörigkeit zu Hitlers Waffen-SS im zweiten Weltkrieg.

cm

  1. Juni 2016