Quadratblocks statt Reihenhäuser am Beckersbergring? Jens Daberkow, Sprecher der Interessengemeinschaft Beckersbergring, ist am Wochenende ziemlich desillusioniert von einem Besuch der ‚Schenefelder Gärten‘ zurückgekehrt. Daberkow zu den HU-Nachrichten: „Ich bin maßlos entsetzt und enttäuscht. Die einzigen netten Häuschen dort sind die alten Reihenhäuser.“
Die Soka-Wohnsiedlung mit dem wohlklingendem Namen war den Beckersbergring-Anwohnern als eine Art Blaupause für ihre eigene Wohn-Zukunft ans Herz gelegt worden. Auf einer Mieterversammlung im Februar hatte Soka-Vorstand Wolfgang Koberski die Anwohner aufgefordert, sich auf den Weg nach Schenefeld zu machen – ganz ähnlich wie die dortige Wohnanlage könne nach Abriss und Neubau auch die Beckersbergringsiedlung aussehen.
Auf den Oster-Fotos von Daberkow sieht man nun kastenförmige Gebäude in grau oder hellblau, die Soka-Bau bewirbt die Bauten auf ihrer Webseite mit den Worten: „Bei einem Spaziergang durch das „neue“ Wohnquartier fällt die ansprechende Architektur mit den hochwertigen Materialien angenehm auf.“ Daberkow hat bei seinem Rundgang alles andere als ansprechende Architektur wahrgenommen. Der Initiativen-Sprecher: „Ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass so ein Monstrum in die Grüne Lunge von Ulzburg passt.“
Wie gestern berichtet, hat die Soka-Bau den Start der Abrissaktion am Beckersbergring auf das Jahr 2020 terminiert. Bis dahin sollen in freiwerdende Wohnungen Asylbewerber einquartiert werden. Die Baufirma hat nach eigenen Angaben eine entsprechende Vereinbarung mit Bürgermeister Stefan Bauer geschlossen. Am morgigen Donnerstag wird sich der Verwaltungschef auf seiner turnusmäßigen Pressekonferenz zusammen mit Soka-Vertreterin Monika Siemers zum Mietgeschäft mit dem Pinneberger Unternehmen äußern.
cm
8. April 2015
Auf der Webseite der Beckersbergring-Initiative gibt es weitere Fotos der ‚Schenefelder Gärten‘