Henstedt-Ulzburger Nachrichten

CDU/SPD-Entscheidung: Rewe-Versandfabrik darf sich ansiedeln – WHU fordert Volksentscheid

Der Moment der Abstimmung: rechts (SPD) und links (CDU) gehen die Hände nach oben

Historische Entscheidung am Abend im Ratssaal. CDU und SPD haben einen Grundsatzbeschluss für die Ansiedlung des Rewe-Logistikzentrums gefasst. Zuvor hatten Bürgermeister Stefan Bauer und Rewe-Regionalchef Jochen Vogel die Kommunalpolitiker aufgefordert Farbe zu bekennen. Vogel erklärte, dass sich sein Unternehmen seit drei Jahren um eine Ansiedlung in der Großgemeinde bewerbe, sagte: „Nach drei Jahren sollten wir jetzt eine klare Zu- oder Absage bekommen.“ Die BFB enthielt sich am Abend der Stimme, die WHU stimmte mit Nein, beantragte einen Bürgerentscheid. Die Ansiedlung werde die Gemeinde auf Jahre hinaus prägen, sagte Mariano Cordova (WHU), deshalb sollten die Einwohner darüber befinden. Für den WHU-Vorstoß gab es keinerlei Zustimmung von den übrigen Fraktionen.

Rewe Regionalleiter Vogel erklärte, das Logistikzentrum in Henstedt-Ulzburg werde bei Vollauslastung von maximal 888 LKW angesteuert, das Sky-Auslieferungslager in Kiel zudem erhalten bleiben. Wie berichtet sollen die Sky-Supermärkte demnächst zu Rewe-Märkten werden. Nach Vogels Darstellung könne das Auslieferungslager in Kiel zu einer Entlastung in Henstedt-Ulzburg führen. Dort solle investiert werden, Rewe Märkte in der Region Kiel/Flensburg perspektivisch von dort aus beliefert werden, so der Rewe-Mann. Vogel in die Ausschussrunde: „Bitte vertrauen Sie uns, wenn wir hier Zahlen präsentieren, die wir nach besten Wissen und Gewissen ermittelt haben.“

Der Ansiedlungsbeschluss fiel am Abend im Finanz- und Wirtschaftsausschuss, muss jetzt noch in der kommenden Woche vom Kommunalparlament bestätigt werden. BFB-Vertreter Carsten Schäfer sagte, dass seine Fraktion dort wohl uneinheitlich abstimmen könnte. Die BFB-Stimmen werden allerdings nicht gebraucht, CDU und SPD haben in der Gemeindevertretung zusammen eine Mehrheit, hinzu kommen die Stimmen der FDP die anders als in den Ausschüssen dort Stimmrecht hat und ebenfalls für die Rewe-Ansiedlung ist..

Die Supermarktkette möchte im April nächsten Jahres mit dem Bau des Warenverteilzentrums beginnen, im Oktober 2019 ist die Fertigstellung geplant. Nach dem Votum heute müssen die Rathausentscheider nun umgehend die Ertüchtigung der Verkehrsinfrastruktur angehen. Eine neue Kreuzung am Autobahnzubringer soll zur Abwicklung des Verkehrs gebaut werden, die Kreuzung Richtung Kisdorf zusätzliche Abbiegespuren verpasst bekommen. Rewe Sprecherin Daniela Beckmann versicherte, dass sich das Unternehmen auch noch die südlichen Knotenpunkte auf der Hamburger Straße anschauen werde. Bis jetzt gibt es nur Verkehrsuntersuchungen für die Kreuzungen bis zur Abzweigung nach Kisdorf. Nach Rewe-Angaben sorgt der geplante Warenumschlagsplatz allerdings allein an der Kreuzung Hamburger Straße/Maurepasstraße für täglich 134 zusätzliche Laster.

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14. Juni 2017