Neues Argument bei der Auseinandersetzung um die ideale Organisationstruktur der gemeindlichen Kindergärten. Die Pro-AöR-Koalition erinnert jetzt an die seinerzeitige Ausgliederung der offenen Jugendarbeit. „Vor vier Jahren hat die Politik übrigens die Neuorganisation der Jugendzentren Tonne und Rhen beschlossen und gegen den damals ebenfalls erbitterten Widerstand der Verwaltung durchgesetzt – heute ein Erfolgsmodell und keiner will das Rad zurückdrehen“, heißt es in einer gemeinsamen Pressemitteilung von CDU, WHU, BFB und FDP.
Verwaltet werden die Jugendzentren Tonne und Rhen seit 2014 von externen Fachleuten, die hauptamtliche Verwaltung im Rathaus hat den Kopf seitdem frei für andere Aufgaben. Damals ging es um sechs Mitarbeiter, von der geplanten Ausgliederung der Kindergärten sind nun rund 200 Mitarbeiter betroffen – die Entlastung der Rathausmannschaft von Verwaltungsaufgaben wäre ungleich höher.
Für die AöR-Befürworter ist der Widerstand des Bürgermeisters gegen eine AöR deswegen unverständlich. CDU, WHU, BFB und FDP schreiben: „Die Verwaltung klagt seit langer Zeit über Personalknappheit und Überlastung der Mitarbeiter/innen, und das obwohl der Stellenplan in den vergangenen 6 Jahren um mehr als 30 % aufgestockt wurde. Es vergeht kaum eine Sitzung auf der der Bürgermeister und die Mitarbeiter/innen nicht über eine Überlastung, zu wenig Kapazitäten, zu wenig Mitarbeiter klagen. Anstehende Aufgaben, beschlossene Anträge und längst gestellte Anfragen können nicht bearbeitet werden. Umso wichtiger ist es, Raum zu schaffen für einen reibungslosen Verwaltungsablauf. Solange die Kindergärten neben all den anderen Aufgaben der Verwaltung betreut werden müssen, ist dies zeitaufwendig und wenig effizient. Vor diesem Hintergrund ist es überhaupt nicht nachvollziehbar, dass der Bürgermeister die jetzige Möglichkeit zur Entlastung seiner Verwaltung ablehnt und an vielen alten Strukturen festhalten will.“
H-UN
30. August 2017