Henstedt-Ulzburger Nachrichten

CDU-Veteranen kämpfen für volle Bebauung der Pinnauwiesen

Bauunternehmer Volker Manke

Das muss man dem Baulöwen Volker Manke lassen: Seine Seilschaften funktionieren. Immer; wenn Henstedt-Ulzburgs CDU-Ehrenvorsitzender mit den Fingern schnippt, springen seine Weggefährten. Längst ausgemusterte christdemokratische Kommunalpolitiker werden noch einmal aktiv und machen sich für ihren Häuptling stark.

Besonders fragwürdig ist dabei das Verhalten des einstigen Bürgervorstehers Johannes Engelbrecht. Der CDU-Mann und Ortsbeauftragte für Naturschutz und Landschaftspflege der Gemeinde, ruft in der jüngsten Ausgabe der Umschau die Bevölkerung dazu auf, beim Bürgerentscheid am 11. Oktober für eine grossflächige Bebauung der Pinnauwiesen zu stimmen – so wie es Bauunternehmer Manke gerne möchte. Engelbrecht missbraucht mit dieser Anzeige eindeutig das ihm von der Gemeindevertretung übertragene Ehrenamt, um seinem Parteifreund aus der Bahnhofstraße einen Dienst zu erweisen. Sollten die Kommunalpolitiker aus dieser Neutralitätsverletzung nicht Konsequenzen ziehen?

Wie Hohn klingen Engelbrechts Sätze in der Umschau: „Die Wiese entlang der Hamburger Straße hat weder einen Pinnaubezug noch eine besondere Bedeutung. Eine Bebauung dieser Wiese hätte viele Vorteile für den Ort, denn damit könnte die Lücke zwischen den Ortsteilen Ulzburg und Ulzburg-Süd endlich geschlossen werden und der Penny-Markt würde nicht mehr so allein ‚auf der grünen Wiese’ stehen.“ Man kann kaum glauben, dass diese Sätze von einem Mann stammen, dem die Gemeinde den Landschaftsschutz anvertraut hat.

In dieselbe Kerbe hauen per Anzeige auch Ex-Bürgervorsteher Joachim Süme und sein Parteifreund Wolfgang Horstmann, langjähriger CDU-Ortsvorsitzender. Die beiden christdemokratischen Veteranen beklagen, dass in Henstedt-Ulzburg „diverse Bebauungspläne und Projektplanungen auf Eis“ liegen. Die Wachstumsprediger beklagen: „Henstedt-Ulzburg bremst, verzögert, behindert. Diese Politik wirft Henstedt-Ulzburg um Jahre zurück. Norderstedt und Kaltenkirchen laufen uns inzwischen den Rang ab.“

Übrigens: Im vorigen Bürgermeister-Wahlkampf hatte die CDU auch ihre alte Garde aufgeboten, um die Bürgerinnen und Bürger für ihre Kandidatin zu mobilisieren. Die Frau fiel mit Pauken und Trompeten durch.

Jörg Schlömann

30. September 2015