Henstedt-Ulzburger Nachrichten

CDU-Hohn zu von Bressensdorf: Ich find das, was Du machst zum Kotzen!

Sitzen weit auseinander: Gudrun Hohn und Elisabeth von Bressensdorf

Dass die Henstedt-Ulzburger Volksvertreter nicht sonderlich zimperlich miteinander umgehen, ist allgemein bekannt, neu ist, dass jetzt auch Mitglieder aus ein und derselben Partei aufeinander eindreschen.

Zack, Boing, Peng: Mega-Zoff vergangene Woche vor aller Augen bei der CDU. Mitten in einer Diskussion zum Kindergarten-Bürgerentscheid attackierte CDU-Gemeindevertreterin Gudrun Hohn ihre Fraktionskollegin Elisabeth von Bressensdorf – in wenig vornehmer Tonlage. Hohn warf von Bressensdorf Parteiverrat vor, sagte: „Ich hab kein Verständnis dafür, dass Du der CDU in den Rücken fällst. Das was Du heute hier machst, finde ich zum Kotzen.“

Grund für die Verbal-Prügel war ein vorheriger Aufruf von von Bressensdorf gewesen, den Kindergarten-Bürgerentscheid nicht weiter zu behindern, und keinen Einspruch gegen den Zulässigkeitsbescheid der Segeberger Kreisaufsicht einzulegen. Das hatte Bauers Stellvertreterin auch bereits eine Woche zuvor im Hauptausschuss gefordert, diesmal ging die Christdemokratin aber noch einen Schritt weiter, warf der eigenen Partei und der BFB-Wählervereinigung vor, vor Karin Honerlah zu kuschen. Von Bressensdorf: „Unverständlich ist mir, dass eine Mehrheit von 28 Gemeindevertretern dem Diktat einer Fraktionsvorsitzenden folgt.“

Geht es nach von Bressensdorf, lässt Honerlah Polit-Schwergewichte wie Folker Brocks, Gemeinderat Jens Müller oder BFB-Chef Jens Iversen nach ihrer Pfeife tanzen. Eine Auffassung, die so skurril ist, dass eigentlich ein Einschreiten des Sitzungsleiters fällig gewesen wäre. Dietmar Kahle, der kurz zuvor zum Bürgervorsteher gewählt worden war, blieb aber stumm, provozierte so die Explosion von Hohn.

Doch warum stand das Kindergarten-Thema schon wieder auf der Tagesordnung?

Der Hauptausschuss hatte vorvergangene Woche beschlossen, formal Widerspruch gegen die Zulässigkeit des Kindergarten-Bürgerbegehrens einzulegen, das Gemeindeparlament musste den Beschluss nun bestätigen. CDU (ohne von Bressensdorf) WHU und BFB ( eine Gegenstimme), drückten den Widerspruch durch, die SPD (eine Enthaltung) stimmte dagegen, die beiden FDP-Vertreter fehlten im Ratssaal. Durch den eingelegten Widerspruch kann der Kindergarten-Bürgerentscheid nun nicht am Tag der Bundestagswahl im September stattfinden.

cm

23. Juli 2017