„Ich bin positiv gestimmt“, sagte CDU-Gemeindevertreter Jens Müller den Henstedt-Ulzburger Nachrichten nach einer nicht-öffentlichen Sitzung des Umwelt- und Planungsausschusses, in der es zum wiederholten Male um das geplante Einkaufszentrum in Ulzburg-Mitte ging. Dazu war Peter Skrabs, Geschäftsführer der CCU GmbH, geladen worden. Der sollte Rede und Antwort stehen wegen der Ungereimtheiten, die sich hinsichtlich der Eigentumsverhältnisse bei den zu bebauenden Grundstücken ergeben hatten.
Und Peter Skrabs bestätigte, was die Henstedt-Ulzburger Nachrichten schon in der vergangenen Woche gemeldet hatten: Das Grundstück des alten Ulzburg Centers gehört nach wie vor dem Hamburger Wohnungsunternehmen Schaum. Es soll erst, so Jens Müller, „in wenigen Wochen“ der CCU GmbH übertragen werden. Skrabs dagegen hatte bislang immer den Anschein erweckt, das Gelände gehöre bereits „seiner“ Gesellschaft. Und so liest es sich auch im Städtebaulichen Vertrag zwischen Gesellschaft und Gemeinde.
Ob ihn denn das nicht misstrauisch gegenüber dem Projektentwickler mache, wollten die Henstedt-Ulzburger Nachrichten von Jens Müller wissen, der sich bisher stets als leidenschaftler Befürworter des CCU geoutet hat. Vertrauen sei jetzt notwendig, so Jens Müller, damit ein ansprechendes Einkaufszentrum gebaut werden könne. Möglicherweise hätten die Anwälte beider Seiten bei Abfassung des Vertrages „ein wenig geschlafen“. Aber es sei ja „noch nichts“ passiert. Er glaube an den Erfolg und hoffe „auf eine hohe Aufenthaltsqualität“ des CCU.
Auf Glauben und Hoffen basierte dann auch fast alles, was Müller den Henstedt-Ulzburger Nachrichten noch so mitteilte: Er rechne damit, dass demnächst auch die finanzstarke holländische Baufirma Tenbrinke in die CCU GmbH einsteige und dann die Finanzierungsbestätigung einer Bank vorgelegt werden könne. Ein Branchenkenner ist da skeptischer: Tenbrinke werde sich wohl erst beteiligen, wenn die Gemeindevertretung den Satzungsbeschluss zur Änderung des fraglichen Bebauungsplans gefasst habe. Das Verfahren aber hatten die Kommunalpolitiker in ihrer jüngsten Sitzung gestoppt.
Fest steht im Augenblick nur: Die Firma Schaum kann jederzeit ihre Centerruine abreissen. Daran ändert auch nichts, dass im Städtebaulichen Vertrag Abriss und Baubeginn gleich gesetzt werden, für den Start des neuen CCU aber erst die Finanzierungsbestätigung vorliegen muss und sich laut Baugenehmigung sämtliche benötigte Grundstücke im Besitz der CCU GmbH befinden müssen.
Weniger euphorisch als CDU-Gemeindevertreter Müller sieht die Situation denn auch Bauamtsleiter Jörn Mohr: „Es hat sich seit voriger Woche eigentlich so gut wie nichts geändert.“ Und so wird sich der Umwelt- und Planungsausschuss erneut mit dem CCU in seiner nächsten Sitzung am Montag, 3. Dezember, um 18.30 Uhr im Rathaus beschäftigen müssen.
Jörg Schlömann
27. November 2012