„Es ist nun Zeit, umzukehren und sich von den Planungen zum CCU in dieser Form endlich zu verabschieden!“ Mit diesem Aufruf endet eine Presseerklärung der Wählergemeinschaft WHU, die mit der Frage beginnt: „Was verschweigen uns die Projektentwickler des CCU noch alles?“ Karin Honerlah, Fraktionsvorsitzende der WHU, argumentiert: Mit dem Städtebaulichen Vertrag habe Projektentwickler Skrabs unterschrieben, dass er zusammen mit seinem Partner Grundstückseigentümer des alten Ulzburg Centers sei.
„Wie wir jetzt wissen, war das falsch. Nach wie vor ist die Immobiliengesellschaft Schaum Eigentümerin des Grundstücks“, so die Kommunalpolitikerin. „Seit Monaten behauptet Herr Skrabs, dass er die Firma Ten Brinke als finanzstarken Investor gewinnen konnte. Auch das scheint noch nicht der Wahrheit zu entsprechen. Seit Monaten wird erklärt, dass die Finanzierung des Bauvorhabens gesichert ist, aber die Vorlage einer Finanzierungsbestätigung, wie sie im Städtebaulichen Vertrag gefordert wird, liegt der Gemeindeverwaltung immer noch nicht vor.“
Vielmehr berichtet die Norderstedter Zeitung laut Karin Honerlah, dass der Partner Ten Brinke beim CCU erst dann einsteigen werde, wenn alle Risiken für ihn beseitigt seien: „Das sollte uns doch nachdenklich stimmen“, mahnt die Fraktionsvorsitzende der Wählergemeinschaft.
Die Ten-Brinke-Gruppe wartet jetzt nach WHU-Ansicht auf den Satzungsbeschluss für die Änderung des Bebauungsplanes 63, Ulzburg-Mitte, damit das Projekt CCU in der geplanten Form umgesetzt werden könne. Die Wählergemeinschaft warnt: „Wenn die Gemeindevertretung jetzt also den Bebauungsplan beschließt, kommt zuerst einmal die Firma Schaum in den Genuss einer beträchtlichen Wertsteigerung ihres Grundstückes durch die dann viel höhere und massivere Bebaubarkeit – egal, wer darauf bauen wird. Firma Schaum hat diesbezüglich die Gemeinde schon einmal unter Druck zu setzen versucht. Nun aber scheint ihr Ziel in greifbare Nähe gerückt zu sein.“
Ten Brinke übrigens würde als Partner auch nach einem Beschluss des neuen B-Planes wohl noch nicht in das Projekt einsteigen, mutmaßt die WHU; denn der Landesbetrieb Straßenbau und Verkehr habe die geplante verkehrliche Anbindung des CCU an die Hamburger Straße bisher nicht genehmigt: „Sollte dieses gar nicht erfolgen und es damit auch keine beampelte CCU-Zufahrt in die Tiefgarage über die Hamburger Straße geben, hätte Henstedt-Ulzburg ein neues massives Verkehrsproblem und die Anlieger der benachbarten Straßen hätten es wohl besonders.“
Die WHU denkt in ihrer Presseerklärung laut weiter: „Sollte aber die Genehmigung für die verkehrliche Anbindung doch kommen, würde vermutlich Ten Brinke immer noch nicht einsteigen, denn zurzeit läuft ein Klageverfahren eines Anliegers, das zum Stopp aller Planungen führen könnte.“ Und die Wählergemeinschaft wirft die Frage auf: „Wird außerdem der Städtebauliche Vertrag… ausgehebelt, in dem es heißt: Abriss des alten Ulzburg Zentrums ist Baubeginn für das CCU? Vertragsgemäß wäre zu diesem Zeitpunkt die Finanzierungsbestätigung von den Herren Skrabs und Will vorzulegen. Firma Schaum will nun aber das alte Center abreißen lassen. Eine Finanzierungsbestätigung wird nicht vorliegen müssen, weil sie nicht Vertragspartner der Gemeinde ist.“
Das Fazit für die Wählergemeinschaft: „Die WHU bleibt dabei: Nein zu den derzeitigen Planungen! Nein zu Vertragspartnern, die es mit der Ehrlichkeit und Transparenz nicht so genau nehmen!“
Jörg Schlömann
1. Dezember 2012