Henstedt-Ulzburger Nachrichten

Projektentwickler Karl Will liebäugelt mit einer „Fressmeile“ für das neue CCU

Beim Bau des neuen Einkaufszentrums läuft alles nach Plan. Das teilten Verantwortliche der Gemeinde, des CCU-Bauunternehmens Ten Brinke und Projektplaner des City-Centers den Henstedt-Ulzburger Nachrichten am Donnerstag bei einem Baustellenbesuch mit. Erik Lohuis von der Baufirma Ten Brinke: „Erste Kellerwände stehen, Ende Oktober ist das Grundgerüst fertig, dann kann Richtfest gefeiert werden.“ Bis zur Eröffnung des City-Centers vergehen aber noch ein paar Tage mehr, die ist erst im Herbst 2014 geplant.

Genügend Zeit, um von der Landesverkehrsbehörde eine Genehmigung für die CCU-Anbindung an die Hamburger-Straße zu bekommen. Denn die liegt immer noch nicht vor, die Landesstraßenaufsicht zerbricht sich weiterhin den Kopf darüber, wie Henstedt-Ulzburgs Hauptverkehrsachse den zusätzlichen Einkaufs-Verkehr bewältigen könnte. Manja Biel von der gemeindlichen Wirtschaftsförderung: „Gespräche dazu laufen, wir rechnen mit einem positiven Ergebnis im August.“ Die Wirtschaftsfachfrau erhofft sich vom Bau des CCU übrigens eine Initialzündung für die Entwicklung der gesamten Ulzburger Mitte. Erste Anzeichen dafür gebe es bereits: Der Edeka-Markt auf der gegenüberliegenden Seite habe angekündigt, seinen Parkplatz neu zu gestalten, berichtete Biel.

Von den beiden Projektentwicklern war Karl Will mit bei der Baustellenvisite dabei. Der Immobilienprofi aus Bayern sprang für Peter Skrabs ein, der bisher das öffentliche Gesicht von W&S-Immobilien war – bei dem aber gerade ganz andere Dinge im Vordergrund stehen als das Einkaufszentrum. Will: „Peter Skrabs ist gerade zum zweiten Mal Vater geworden – gestern habe ich deswegen für die eineinhalbjährige Tochter den Babysitter gemacht.“

Karl Will und Peter Skrabs – Will: „Wir kennen uns seit 20 Jahren“ – sind die beiden Strippenzieher des CCU’s, haben 2009 auch schon ein ähnliches Center in Ahrensburg (CCA) hochziehen lassen, das so etwas wie eine Blaupause für das CCU darstellt. Immer wieder verweist Will auf den Center-Zwilling in Ahrensburg. Auch bei der Frage nach der Vermietung der noch ausstehenden CCU-Flächen. Will: „Jetzt muss noch Ambiente ins CCU, in Ahrensburg haben wir ja auch eine tolle Fressmeile hinbekommen.“ Dort sei zum Beispiel die Bäckerei auch gleichzeitig ein Cafe. Die weiteren kulinarischen Angebote des City Centers Ahrensburg: Eiscafe, Dönerladen, Asia-Imbiß.

Als feststehende Mieter des CCU’s nennt Will die bereits bekannten Namen: Kaufland, C&A, Adler, Ernstings Family, Budnikowsky. Weiterhin sei man mit einem Schuhladen in abschließenden Verhandlungen.

Der Projektentwickler äußerte sich auch erstmals über die Renditerwartungen des CCU-Projekts. Will erwartet, dass am Ende mehrere Millionen für das CCU-Projektteam als Gewinn verbleiben. Wenn es keine bösen Überraschungen geben sollte: So könnte schon eine Verzögerung der CCU-Fertigstellung die Kalkulation gehörig durcheinander bringen – weil Zins und Tilgungsraten ja trotzdem schon bezahlt werden müssten, sagte Will. Nach seinen Angaben kommt das Geld für die 33-Millionen-Euro-Investition von der Hamburger Sparkasse.

Tatkräftig mitgeholfen beim möglichen Millionendeal haben auch Henstedt-Ulzburgs gewählte Gemeindevertreter. Indem sie viele ortsplanerische Hindernisse aus dem Weg geräumt haben. Los ging’s mit dem Beiseitewischen der Vorgabe, kein Großkaufhaus wie Kaufland im Ortszentrum zulassen zu wollen. Zuletzt kam man den Projektentwicklern dann bei der Anzahl der Parkplätze in der Tiefgarage entgegen.

Christian Meeder

21. Juni 2013