CCU-Besichtigung: Alle sind eingeladen, aber nur 20 dürfen kommen!

Guten Gewissens kann man am kommenden Sonntag eigentlich gar nicht dafür stimmen, dass Henstedt-Ulzburg Stadt wird. Viel zu provinziell nämlich geht es bei uns noch zu. Jüngstes Beispiel: Manja Biehl, bei der Gemeindeverwaltung zuständig für Gewerbeansiedlung, lädt per Pressemitteilung mal eben „alle Bürgerinnen und Bürger“ zur CCU-Baustellenbesichtigung ein, um sich über den Fortgang der Bauarbeiten zu informieren.

Was die glühende Verfechterin des Bauvorhabens aber erst gegen Ende der vollmundigen Einladung offenbart: An der Veranstaltung, die am Donnerstag, 26. September, um 18 Uhr am Baustellenbüro, Bahnhofstraße, beginnt, können nur etwa 20 Personen teilnehmen. Interessenten sollen sich telefonisch unter 963 470 oder per Mail bei Manja.Biehl@Henstedt-Ulzburg.de anmelden – spätestens bis Montag, 23. September.

Was nun, wenn alle Henstedt-Ulzburgerinnen und Henstedt-Ulzburger, die laufen können, das künftige Einkaufszentrum besichtigen wollen? Da werde dann vielleicht ein weiterer Termin zeitnah anberaumt, so Manja Biehl. Professionelle Planung dürfte anders aussehen. Für ein Dorf reicht’s offenbar. Dem Zeitgenossen auf unserem Foto allerdings ist das alles völlig egal. Er ist Optimist und ein Verfechter der Stadtwerdung, wie er mit seinem T-Shirt beweist: Wenn Henstedt-Ulzburg erst einmal städtischen Status hat, kann man wohl selbst mit einem CCU leben, das ja den Begriff Stadt schon im Namen trägt, wenngleich es sicherlich kein urbanes Einkaufszentrum wird.

Jörg Schlömann

18. September 2013