Henstedt-Ulzburger Nachrichten

CCU-Angst: Henstedt-Ulzburg stellt Attacke gegen Kaltenkirchen ein!

Die Großgemeinde hält den Ball doch noch flach. Henstedt-Ulzburgs Kommunalpolitiker haben es gestern Abend im Umwelt- und Planungsausschuss abgelehnt, rechtliche Schritte gegen die Erweiterung des Kaltenkirchener Ohland-Centers einzuleiten. Kaltenkirchen hatte zuvor Forderungen Henstedt-Ulzburgs nach einer Begrenzung der Verkaufsfläche des Ohland-Centers auf 15.000 Quadratmeter strikt zurückgewiesen.

Die Nachbarkommune will das Einkaufszentrum, das derzeit Leerstände verdauen muss, modernisieren. Die Verkaufsfläche soll zudem auf 18.000 Quadratmeter steigen. Wirtschaftsförderin Manja Biel und Ortsplaner Volker Duda sahen darin einen Angriff auf das City Center Ulzburg (CCU), wollten zusätzliche Konkurrenz aus Kaltenkirchen verhindern und waren deshalb anwaltlich gegen die Nachbarkommune im Norden vorgegangen.

WHU-Gemeindevertreter Kurt Göttsch erklärte dazu am Montag kopfschüttelnd, dass die Großgemeinde derzeit selber zusätzliche Einzelhandelsverkaufsflächen in einer Größenordnung von etwa 9000 Quadratmeter bereitstelle, die dem CCU Konkurrenz machen werden. Ausschussvorsitzender Horst Ostwald (SPD) wischte die Klage-Idee der Verwaltung mit einem Satz beiseite: „Natürlich klagen wir nicht.“ Und zur CDU gewandt sagte Ostwald: „Was den Arbeitskreis angeht, warum nicht.“

Die Christdemokraten hatten gleich zu Beginn eine Tischvorlage verteilt, darin gefordert, von rechtlichen Schritten abzulassen. Stattdessen sollten sich Vertreter von Stadt und Gemeinde an einen Tisch setzen und miteinander Verhandlungen aufnehmen, um ruinösen Wettbewerb zu verhindern.

Die eigenmächtige Attacke der Verwaltung auf Kaltenkirchen bleibt nicht ohne Folgen für Henstedt-Ulzburgs Steuerzahler. Nachdem Wirtschaftsförderin Manja Biel vor drei Wochen verkündet hatte, die CCU-Baufirma Ten Brinke habe die Anwaltskosten übernommen, ermahnte Kurt Göttsch die Verwaltung, die Rechtskosten doch bitte selber zu tragen: Die Gemeinde dürfe sich nicht in Abhängigkeiten begeben.

Ähnlich äußerte sich CDU-Fraktionschef Dietmar Kahle: Interessenkonflikte seien zu vermeiden, befand der Christdemokrat. SPD-Fraktionschef Horst Ostwald pflichtete Göttsch ebenfalls bei: Die Verwaltung müsse die Sache in Ordnung bringen und die Kosten übernehmen.

Das im Bau befindliche City-Center Ulzburg sieht sich unterdessen noch weiterer Konkurrenz aus der Nachbarkommune gegenüber. Die Kieler Landesplanungsbehörde hat dem Großkaufhaus Dodenhof an der A7 eine Genehmigung für eine Verkaufsflächenerweiterung um 6.500 Quadratmetern erteilt. Henstedt-Ulzburg hatte zuvor gegen eine Erweiterung Dodenhofs Einspruch eingelegt.

Christian Meeder

25. März 2014