Henstedt-Ulzburger Nachrichten

Bürgervorsteher Schäfer: Will denn niemand etwas zur Regensteuererhöhung sagen?

Die Henstedt-Ulzburger Regensteuer ist noch sehr jung. Erst seit 2005 zahlen die Bürger der Großgemeinde Gebühren für die Entsorgung von Regenwasser. „Damals war fix was los“, erinnert sich Chefredakteur Jörg Schlömann , der zu dieser Zeit für die CDU in der Gemeindevertretung saß. „Die Menschen haben selbst im Gemeinderat protestiert, auch Unterschriftenlisten gegen die Regensteuer wurden der Gemeinde überreicht“, so der Journalist. „Die Proteste haben sogar teilweise Erfolg gehabt, die Niederschlagswassergebühren fielen dann deutlich niedriger aus, als anfänglich geplant.“

Jetzt, sechs Jahre später, stand die Regenwassersteuer erneut auf der Tagesordnung der Gemeindevertretung. Nachdem der Finanzausschuss schon grünes Licht für eine Gebührenerhöhung gegeben hatte, mussten nun die Gemeindevertreter abschließend entscheiden. Anders als im Jahr der Steuereinführung intessierte sich diesmal allerdings kaum jemand mehr für die Regensteuer. Nur wenige Bürger hatten im Zuschauerbereich Platz genommen.

Gleichwohl schien der damalige Bürgerzorn gegen die Regensteuer noch ungute Erinnerungen bei den Kommunalpolitikern wachzurufen. Es sah so aus, als ob diese so schnell wie möglich die Sache hinter sich bringen wollten. Bürgervorsteher Carsten Schäfer war das offenbar nicht ganz geheuer: „Wird das Wort gewünscht?“ fragte er in die Runde der Feierabendpolitiker, erntete aber nur Kopfschütteln.

Schäfer gab sich noch nicht geschlagen, holte noch einmal aus, wollte seine Kollegen offenkundig aus der Reserve locken: „Eine Zeitung hat ausgerechnet, dass die Erhöhung 28 Prozent beträgt. Immer noch keine Wortmeldung?“ Doch alle Aufmunterung zur Diskussion half nichts, bei den Gemeindevertretern rührte sich keine Hand. Das wurde erst anders, als Schäfer als Chef der Gemeindevertretung den Vorschlag der Verwaltung, die Gebühren anzuheben, zur Abstimmung stellte. Alle Hände schnellten nach oben, selbst die WHU stimmte ausnahmsweise mal  einheitlich ab. Vom neuen Jahr an werden nun 32 Cent je Quadratmeter versiegelte Grundstücksfläche fällig.

Christian Meeder

16. Dezember 2011