Torsten Thormählen, Bürgermeister der Großgemeinde Henstedt-Ulzburg, erweist sich als Kämpfer: Er will den Kindertagesstätten im Ort unbedingt die 2.500 Euro retten, die der Edeka-Supermarkt Oertwig dem Verwaltungschef für den Fall versprochen hat, dass er am Sonnabend, 17. Dezember, 150 Väter, die als Weihnachtsmann verkleidet sind, auf die Bühne des Weihnachtsmarktes bringt.
Aber die Aussichten stehen nicht gut für den Verwaltungschef; denn bisher haben sich noch nicht genügend Väter für die Aktion gemeldet. Das liegt sicherlich nicht daran, dass die fraglichen Männer etwas gegen den Bürgermeister haben. Aber schließlich ist Wochenende, die letzten Bundesliga-Spiele vor der Winterpause locken und schlechtes Wetter ist auch prognostiziert. Nicht gerade die besten Voraussetzungen für den Bürgermeister und die Edeka-Wette…
Aber Thormählen denkt gar nicht daran zu kapitulieren. In einem Aufruf, den er an die Presse richtete, appelliert der Verwaltungschef: „Liebe Väter unserer Krippen-, Kindergärten- und Hortkinder, ich brauche SIE am Samstag, 17. Dezember 2011, um 17 Uhr auf dem Weihnachtsmarkt Henstedt-Ulzburg vor dem Rathaus.“ Unter Thormählens Leitung sollen die 150 als Weihnachtsmann verkleideten Männer – Bart, Mantel oder Mütze genügen – die Lieder „In der Weihnachtsbäckerei“ und „Kling Glöckchen, klingeling“ singen. Wenn das klappt, spendiert Edeka-Oertwig 2.500 Euro für die Kindergärten.
Thormählen in seinem Aufruf an die Henstedt-Ulzburger Männerwelt: „Ich hoffe, dass es mit Ihrer Hilfe möglich wird, diese Wette zu gewinnen und die 2.500 Euro in Empfang zu nehmen. Sollten wir es gemeinsam schaffen, diese Wette zu gewinnen, dann wird der Betrag entsprechend der Anzahl der teilnehmenden Väter auf die Einrichtungen zur freien Verfügung verteilt. Sofern Sie bisher noch nicht in einer der in den Kindertagesstätten aushängenden Listen eingetragern sind, hoffe ich, dass Sie dieses schnellstmöglich nachholen! Ich freue mich schon, Sie am Samstagabend auf dem Rathausmarkt zu begrüßen.“
Edeka-Oertwig übrigens möchte die 2.500 Euro offenbar unbedingt unter’s Volk bringen; denn im Internet ist zu lesen, dass für die Wette jetzt auch „Weihnachtsfrauen“ zugelassen sind. Das war anfangs nicht der Fall. Da fragen doch die Henstedt-Ulzburger Nachrichten die ortsansässigen Väter: Wollt Ihr Euch eine der letzten männlichen Domänen auch noch nehmen lassen? Auch wenn die Gleichstellungsbeauftragte murrt, wir schließen uns dem Appell des Bürgermeisters an: Männer, auf zum Weihnachtsmarkt!
Jörg Schlömann
14.12.2011