Klosett-Offensive von Gero Storjohann (CDU). Der Mann der für Henstedt-Ulzburg und den Kreis Segeberg im Berliner Bundestag sitzt, verlangt Toiletten in den neuen AKN-Zügen. Die von der AKN bestellten Eisenbahnen müssten mit Klos nachgerüstet werden, fordert Storjohann in einem Brief an Landesverkehrsminister Reinhard Meyer (SPD). Storjohann zu den HU-Nachrichten: „Zu einem leistungsfähigen ÖPNV gehört auch das Vorhandensein von Toiletten. Insbesondere für die älteren und in ihrer Mobilität eingeschränkten Fahrgäste, aber auch für Familien mit Kindern, stellt ein fehlendes WC im Zug eine nicht hinnehmbare Beschränkung dar. Mit seriöser Verkehrspolitik und Inklusion hat das wenig zu tun.“
Die AKN gehört jeweils zur Hälfte den Bundesländern Hamburg und Schleswig-Holstein. Das Bahnunternehmen hat 14 neue Züge bestellt, die Ende 2015 zum Einsatz kommen sollen. Die bieten den lange vermissten Komfort – mit Klimaanlage, Rollstuhlplätzen und Einstiegshilfen für Behinderte, die Fahrgäste werden zudem über Fahrgastmonitore unterhalten – nur Toiletten wird es tatsächlich keine geben. Offiziell heißt es bei der AKN, ein Toiletteneinbau ginge zu Lasten von benötigten Sitz- und Stehplätzen und werde deswegen abgelehnt, hinter vorgehaltener Hand haben die AKN-Verantwortlichen aber schlichtweg Angst vor Sauereien. In den neuen Zügen wird es zwar Überwachungskameras geben, die Klos wären aber kamerafreie Zone.
Keine Toiletten in den Zügen – dabei herrscht schon auf den Bahnhöfen Klo-Notstand. Auf der Linie A1 zwischen Neumünster und Eidelstedt gebe es überhaupt nur auf vier Bahnhöfen ein WC, berichtet Storjohann. Der Grund ist derselbe: Auf den Bahnhöfen will die AKN keine Toiletten, weil der Aufwand für die Reinigung so groß ist.
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22. November 2014