Henstedt-Ulzburger Nachrichten

Bürgermeister Stefan Bauer: Bürgervotum gegen Stadtwerdung muss ernst genommen werden!

 

Bürgermeister Stefan Bauer kurz vor Beginn der Pressekonferenz vertieft in Unterlagen. Bauers Arbeitsbedingungen sind verbesserungswürdig. Im Bürgermeisterzimmer ist es fast unerträglich warm, die Bürotür steht deswegen weit offen.

Kommt die von vielen Bürgern herbeigesehnte Wende in der Ortsentwicklungspolitik? Bürgermeister Stefan Bauer hat am Donnerstag bekräftigt, dass dem Ergebnis des im September abgehaltenen Bürgerentscheids über die Stadtwerdung Rechnung getragen werden muss. Am Tag der Bundestagswahl hatten knapp 80 Prozent der Henstedt-Ulzburger dagegen gestimmt, dass die Großgemeinde eine Stadt werden soll.

Die Bürgerinitiative HU-Transparent hatte bereits Ende Mai berichtet, dass der Bürgermeister bei einem Antrittsbesuch deutlich gemacht habe, „dass das Votum der Gemeinde aus 2013, eben NICHT Stadt werden zu wollen, ernst zu nehmen und auch bei der Ortsentwicklung zu berücksichtigen ist.“ Bei seiner Pressekonferenz am Donnerstag bestätigte Bauer, das die Bürgerbewegung seine Meinung richtig wiedergegeben habe. Henstedt-Ulzburg müsse seinen dörflichen Charakter bewahren, sagte Bauer. Das schließe allerdings eine verdichtete Bebauung unmittelbar an der Hamburger Straße nicht aus, fügte der neue Verwaltungschef hinzu.

Bei seiner Pressekonferenz-Premiere saß Bauer zusammen mit Bauamtsleiter Jörn Mohr, Bauhof-Chef Arnim Steffens, Büroleiter Jens Richter, Marketingfachfrau Sabine Ohlrich und der Gleichstellungsbeauftragten Svenja Gruber vier Pressevertretern gegenüber. Ebenfalls dabei war der erst im Frühjahr zurückgetretene stellvertretende Bürgermeister Siegfried Ramcke. Der Elektromeister hat zusammen mit zwei Partnern ein Seniortrainer-Projekt gestartet, will Schülern bei der Berufswahl unterstützen und nutzte das Pressegespräch um sein Vorhaben vorzustellen. Das Motto des Teams um Ramcke lautet: „Erfahrung trifft Nachfrage“. Ziel sei insbesondere orientierungslose Jugendliche anzusprechen. Junge Lehrlinge sollten nach Möglichkeit schon vor Beginn der Ausbildung sicher sein, ob der angestrebte Weg auch der Richtige ist: 25 Prozent der Auszubildenden würden ihre Ausbildung abbrechen, sagte Ramcke. Schüler, die von Siegfried Ramcke (64), Ingenieur Hans Jürgen Gramm (66) und Chemiker Wolfgang Neumann (64) gecoacht werden wollen, wenden sich an Sabine Ohlrich (sabine.ohlrich@h-u.de).

Christian Meeder

13. Juni 2014