Henstedt-Ulzburger Nachrichten

Gemeinde knackt 400-Mitarbeiter-Marke!

Bürgermeister Stefan Bauer zwischen der Ausschussvorsitzenden Doris Dosdahl und Fachbereichsleiterin Anja Riemer am Montag im Ratssaal

Zweifelhafter Rekord für Henstedt-Ulzburg: Der gemeindliche Personalbestand hat jetzt die Marke von 400 Mitarbeitern geknackt. Das gab Bürgermeister Stefan Bauer am Montag während der Sitzung des Kinder- und Jugendausschusses bekannt.

Grund für den hohen Personalstand seien insbesondere zahlreiche neu eingestellte Kindergärtnerinnen. 196 der 400 Gemeindeangestellten seien mittlerweile in Krippen, Kindergärten und Horten für die Betreuung von Kindern zuständig, jährlich sei das Kita-Personal in den letzten Jahren um fünf Prozent gewachsen.

Der Personalbestand ist mittlerweile so groß, dass die Hauptverwaltung im Rathaus die eigenen Mitarbeiter kaum noch verwalten kann. Der Bürgermeister forderte in der Sitzung, den Betrieb der neuen Kinderkrippe an der Beckersbergstraße an einen externen Träger zu vergeben. Derzeit betreiben neben der Gemeinde etwa auch die evangelische Kirche, das DRK oder die Kaltenkirchener Lebenshilfe Kinderbetreuungseinrichtungen in Henstedt-Ulzburg. Begründung des Bürgermeisters für eine Ausgliederung: „Der Betrieb weiterer Einrichtungen in eigener Trägerschaft und ein hiermit verbundener Anstieg des Personalkörpers der Gemeinde ist verwaltungsseitig ohne zusätzliches Personal nicht mehr leistbar.“ Im Klartext: Stellt die Gemeinde weitere Kindergärtnerinnen ein, müssten gleichzeitig neue Bürokräfte zur Betreuung der Kindergärtnerinnen eingestellt werden.

Um die Mitarbeiterzahl der Gemeinde zu drücken, schlug der Verwaltungschef ebenfalls vor, auch den Versuch zu unternehmen, gleichzeitig die bestehende Kita an der Beckersbergstraße in externe Hände abzugeben. Der 750.000 Euro teure Erweiterungsbau der Kindertagesstätte ist für das kommende Jahr geplant, nach Fertigstellung des Anbaus würden am Standort Beckersbergstraße insgesamt 160 Kinder von 30 Kindergärtnerinnen betreut.

Der überraschende Vorstoß des Bürgermeisters sorgte bei allen Fraktionen für zufriedene Gesichter, aus den Reihen der Kommunalpolitiker wurde der Verwaltungschef sogleich ermuntert, auch bei allen übrigen gemeindlichen Kindertagesstätten über eine Ausgliederung nachzudenken. Die Gemeinde betreibt derzeit an 10 verschiedenen Standorten Krippen, Kindergärten oder Horte.

Henstedt-Ulzburg hat in den letzten Jahren wie wild neue Kita-Plätze geschaffen, das Ende der Fahnenstange ist allerdings immer noch nicht erreicht. Am Montag wurde beschlossen, einen Container für eine weitere Hortgruppe an der Grundschule Ulzburg aufzustellen. In einem Hort werden Grundschulkinder nach Schulschluss betreut. Vormittags soll der Container vom dortigen Kindergarten genutzt werden.

Und um für weitere Krippenplätze zu sorgen, schlug Verwaltungsfrau Anja Riemer vor, eine weitere Kindertagesstätte auf einer gemeindeeigenen Fläche am Pirolweg zu bauen.

Kopfschütteln allerdings bei den Volksvertretern. Uwe-Köhlmann-Thater (WHU): „Der Standort liegt genau unter einer Stromtrasse, das sollten wir unseren Kindern nicht zumuten.“ Riemers Krippenneubauplan am Pirolweg in Ulzburg-Süd wurde einstimmig abgelehnt.

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10. September 2014