Henstedt-Ulzburger Nachrichten

Beschlossen: Hamburger Straße soll dieses Jahr komplett aufgebuddelt und neu geteert werden!

Henstedt-Ulzburgs Kommunalpolitiker haben am Montag bereits im Dezember angekündigte umfangreiche Sanierungen des gemeindlichen Straßennetzes bestätigt. Unter anderem soll die Fahrbahndecke der Hamburger Straße auf 4.000 Metern aufgerissen und neu geteert werden. Das ganze wird wohl noch in diesem Jahr passieren.

Bereits vor vier Monaten hatten sich die Mitglieder des Umwelt- und Planungsausschusses gegen einen Ablösebetrag und für eine Instandsetzung von durch die Gemeinde verlaufenden Landes- und Kreisstraßen entschieden.Die entsprechenden Straßenabschnitte waren zum Jahreswechsel in Gemeindebesitz übergangen, zukünftig ist damit Henstedt-Ulzburg für den Straßenzustand verantwortlich.

Land und Kreis müssen jedoch noch Sanierungsmaßnahmen nachholen. Der Gesetzgeber verlangt bei solchen Übertragungen, dass Straßen in einem ordentlichen Zustand zu übergeben sind. Zwar gibt es weiterhin gegensätzliche Ansichten zwischen Kommune und Landesverkehrsbehörde darüber, wie umfänglich Hamburger Straße und Co. repariert werden sollten: Auf ein von der Henstedt-Ulzburger Politik vor vier Monaten gefordertes unabhängiges Gutachten zur Klärung des notwendigen Sanierungsbedarfs wird jetzt aber verzichtet: Die vom Land angebotenen Instandsetzungsmaßnahmen sollen ohne Zusatzforderungen umgesetzt werden.

Bei einem Gespräch in der Kieler Behörde sei Gemeindevertretern unmissverständlich klar gemacht worden, dass eine umfangreichere Sanierung nicht drin sei, das Land sage, es würde schon mehr machen als überhaupt notwendig, begründete Bauamtsleiter Jörn Mohr den mehrheitlich angenommenen Verwaltungsvorschlag, das Sanierungskonzept des Landes jetzt doch anzunehmen.

Angegangen und abgeschlossen werden soll die Sanierung von Henstedt-Ulzburgs Hauptverkehrsachse noch in diesem Jahr: Bauamtsmann Steffen Heydecke erklärte in der Sitzung, dass die Hamburger Straße offizielle Ausweichstrecke während des dreispurigen A-7-Ausbaus ist. Weil während der mehrjährigen Autobahn-Bauarbeiten auf Ausweichstrecken keine größeren verkehrsbehindernden Maßnahmen vorgenommen werden dürfen, müsse die Straßenreparatur zwingend vor Beginn des Autobahn-Ausbaus passieren, sagte Heydecke.

Als einzige Fraktion lehnte am Montag die WHU eine Instandsetzung von Henstedt-Uzburgs Hauptverkehrsader zum jetzigen Zeitpunkt ab. Sinnvoller sei es, die vom Land ersatzweise angebotenen 1,8 Millionen Euro zu nehmen und nach den A-7-Bauarbeiten einen Vollausbau der Hamburger Straße in Eigenregie vorzunehmen. Die Wählervereinigung befürchtet, dass von einer jetzt frisch aufgebrachten Fahrbahndecke nach vier Jahren Autobahn-Ausweichverkehr nicht mehr viel zu erkennen ist.

Die CDU wies den WHU-Vorschlag zurück: „Es wäre ja nicht so, dass wir die 1,8 Millionen nehmen und verzinst anlegen würden“, sagte Fraktionschef Dietmar Kahle. Der Christdemokrat glaubt, dass die Millionensumme einfach im Haushalt versickern würde: „Die Gefahr ist, dass das Geld dann weg ist, also lassen Sie uns die Sanierung jetzt angehen.“

Dass Henstedt-Ulzburg die sogenannte Straßenbaulast für innerörtliche Landes- und Kreisstraßen übernehmen muss, hat mit der Einwohnerzahl zu tun. Gemeinden mit über 20.000 Einwohnern sind für Bau und Unterhaltung von Ortsdurchfahrten selber verantwortlich, heißt es sinngemäß im Straßen- und Wegegesetz des Landes Schleswig-Holstein.

Christian Meeder

16. April 2014