Henstedt-Ulzburger Nachrichten

Bauer macht Rewe-Ansiedlung von Dritten abhängig

Bürgermeister Bauer bei seiner Neujahrsrede im Ratssaal

Die Gemeinde legt die Entscheidung über die Ansiedlung des Rewe-Logistikzentrums in externe Hände. Das hat Bürgermeister Bauer heute in seiner Rede beim Neujahrsempfang der Gemeinde bekräftigt. Die Ansiedlung erfolge, wenn die Wirkungsanalyse positiv ausfalle, wenn nicht, werde das Ansiedlungsvorhaben sein Ende finden, erklärte der Verwaltungschef im kräftig gefüllten Ratssaal.

Der Finanz- und Wirtschaftsausschuss hatte im Dezember entschieden, dass externe Experten die geplante Rewe-Ansiedlung unter die Lupe nehmen – ohne die Stimmen der WHU. Die Wählervereinigung hatte ein Gutachten zwar zunächst verlangt, die beiden WHU-Vertreter hatten sich aber in der entscheidenden Abstimmung der Stimme enthalten bzw. dagegen gestimmt. Hintergrund des WHU- Kopfschüttelns ist, dass die Verwaltung unter anderem auch die ‚Cima-Beratungsgesellschaft‘ für die Gutachtenerstellung für geeignet hält. Das sei so, als wenn ein Bodengutachten nicht von einem Biologen, sondern von einem Immobilienmakler gemacht werde, der das Grundstück verkaufen wolle, findet Karin Honerlah. Im Klartext: Die WHU befürchtet ein Wischi-Waschi-Gutachten ohne wirkliche Aussagekraft.

Die Cima-Leute sind bisher in der Gemeinde als Einzelhandelsgutachter in Erscheinung getreten, hatten etwa Verträglichkeitsstudien zum CCU, zur Edeka/Aldi-Erweiterung an der Straße Dammstücken oder zur TK Maxx-Ansiedlung im Gewerbepark erstellt. Noch ist allerdings nicht klar, wer mit der Guachtenerstellung betraut wird. Zum Kreis der in Frage kommenden Institute gehört auch das von der WHU favorisierte Büro Gertz Gutsche Rümenapp.

Die geplante Rewe-Versandfabrik im Gewerbegebiet ist eines von mehreren Themen, die laut Bauer die Gemeinde in diesem Jahr beschäftigen werden. Der Bürgermeister nannte auch den sozialen Wohnungsbau, den Henstedt-Ulzburg dringend benötige. Mit der Beschlussfassung dazu im Sozial-, Senioren – und Gleichstellungsausschuss sei der Anfang dafür gemacht, sagte der Verwaltungschef. Wie berichtet ist sich das Gemium darüber einig, dass in der Gemeinde 500 Sozialwohnungen fehlen.

Noch vor dem Bürgermeister hatte traditionell der Bürgervorsteher das Wort ergriffen. Der CDU-Politiker fasste in seiner Rede den Kern der politischen Auseinandersetzung um Rewe so zusammen. „Die einen sehen die ca. 900 Arbeitsplätze und eine Stärkung der einheimischen Dienstleistungsbetriebe. Die anderen ein erhöhtes Verkehrsaufkommen und einen zu hohen Flächenverbrauch.“ Der Christdemokrat forderte Lösungen, aber „keine Blockadehaltungen“.

cm

  1. Januar 2016